Die Verantwortung des Menschen - Der Schöpfer: Mensch
Schöpfungsmythos - Der Schöpfer
Die furchtbarste Bedrohung, dass die Welt in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehrt, wollen die alten Ägypter verhindern . In dieser Situation geschieht etwas Interessantes: Die Menschen müssen nun selbst dafür sorgen, dass die Schöpfung weiter geht.
Sie können sich nicht mehr auf eine "äußere" Autorität (einen Allherrscher) verlassen. Erst durch diese ständige Bedrohung des Chaos kommen sie auf die Idee, selbst etwas tun zu müssen, d.h. die Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen.
Diese Bedrohung ist also gleichzeitig eine Herausforderung, der sich die Menschen stellen müssen, sie ansonsten (endgültig) sterben. Es liegt an ihnen, ob die Welt weiter bestehen bleibt oder im Chaos zerfällt. Durch ihr eigenes Handeln können sie für Ordnung sorgen und damit für den Weitergang bzw. für die permanente Erneuerung der Schöpfung.
Aus dieser Überzeugung lässt sich die enorme Schaffenskraft der alten Ägypter erklären. Er wurde selbst zum Schöpfer in einer funktionierenden Gemeinschaft mit anderen Menschen.
Auch zahlreiche Symbole geben Zeugnis der ägyptischen Schöpfungskraft. Viele Symbole drücken im Kern den immerwährenden Grundgedanken der Wiederholung der Schöpfung (Erneuerung) aus. Ein Beispiel dafür ist der Skarabäus, ein Mistkäfer. Er entsteht wiederholt aus sich selbst. Er formt eine Kugel aus der Erde (Mist), aus der dann seine Jungen schlüpfen.
Schöpfungsmythos - Urobos, die SchlangeEin anderes universelles Symbol ist der Weltumringler, die Schlange, die sich in den Schwanz beißt (Uroboros). Zum einen frisst sie sich selbst, ist also für die eigene Zerstörung selbst verantwortlich.
Zum anderen jedoch hält sie das Chaos durch ihren Körper fern, das die Grenze zur Ordnung symbolisiert. Sie beißt sich in den Schwanz, um keine Lücke offen zu lassen, durch die das Chaos von außen, die Ordnung des Inneren stört. Dieses Symbol steht gleichzeitig für die Erneuerung (Kreislauf) und Zerstörung (Bedrohung).
Der Lauf der Sonne - Tod und Erneuerung
Auch die Sonne durchwandert die Finsternis. Nachts wandert sie durch die Unterwelt (das Chaos) und muss im Kampf gegen die Schlange Apophis bestehen. Dann erst kann sie am nächsten Morgen wieder erneuert und verjüngt erstrahlen.
•Der Sonnenaufgang steht für die Jugendfrische der Sonne.
•Die Mittagssonne ist der Höhepunkt ihrer Kraft.
•Die Abendsonne steht für das Altern der Sonne.
•Die Nachtsonne ist der Tod, welcher den Keim der Erneuerung in sich trägt.
•Der Sonnenaufgang steht für die Jugendfrische der Sonne.
•Die Mittagssonne ist der Höhepunkt ihrer Kraft.
•Die Abendsonne steht für das Altern der Sonne.
•Die Nachtsonne ist der Tod, welcher den Keim der Erneuerung in sich trägt.
Der alte Ägypter wusste, dass der Tod (Unterwelt) genauso wichtig ist, wie das Leben (Erneuerung). Beides ist gleichwertig, d.h. beide können nicht unabhängig voneinander bestehen. Beide Welten hat er beschrieben und auch die Götter beider Welten verehrt.
Ein zentraler Fehler von Echnaton war, dass er nur eine Welt hervorhob (siehe Aton - Sonnengott). Er gestaltete die lebensspendende Sonne sehr anschaulich, indem er den Strahlen der Sonne Hände gab (siehe Aton - Universaler Gott). Die Hände der Sonne spenden Leben, Licht und Wärme. Doch er fixierte sich ausschließlich auf dieses lebensspendende Bild. Er wollte nicht sehen, dass die Menschen auch die Finsternis verehren müssen. Denn nur in der Finsternis kann sich das Licht der Sonne erneuern. Daran scheiterte seine neue Religion.
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