Thursday, April 30, 2015

Ägypten-Götter - Ka - Lebenskraft Ein Teil der ägyptischen Seele



Das Ka und seine Bedeutungen
Das Ka zu definieren ist genauso unmöglich, wie eine genaue Bestimmung des Bas oder des Achs. Bei allen Dreien handelt es sich um bestimmte psychische Kräfte des Menschen und der Götter. Insofern kann man sagen, dass sich nach dem Verständnis der alten Ägypter die Seele aus dem Ka, Ba und Ach zusammensetzt. Nach Art der Ägypter wurden alle drei personifiziert.
Die Bedeutung des Kas ist relativ weit und hat sich im Laufe der Zeit verändert. Insofern geht es hier erstmal darum, die wichtigsten Erscheinungsformen und ihre inneren Zusammenhänge Ägypten-Götter - Schatten im Schneezu untersuchen.
Dabei gibt es zunächst drei Deutungen des Kas, die miteinander zusammenhängen:
•Ka als personifizierte Lebenskraft des Menschen bzw. des Gottes.
•Ka als Doppelgänger jedes Menschen und Gottes. Es handelt sich um ein Wesen der gleichen Art wie der Mensch.
•Ka als Schutzgeist.
Allen drei Deutungen ist gemeinsam, dass Menschen und Götter einen Ka besitzen. Im Folgenden werden die verschiedenen Bedeutungen des Kas beschrieben. Für einige Beschreibungen wurden gesonderte Artikel angelegt:
•In Ka Schutzgeist wird das Ka in seiner Bedeutung als Doppelgänger und Schutzgeist beschrieben.
•In Ka-Lebensprinzip wird aufgezeigt, wie sich der Begriff so veränderte, dass Ka, unter anderem, mit dem Lebensprinzip gleich gesetzt wurde.
Ka als Lebenskraft des Menschen und der Götter
Die alten Ägypter gingen davon aus, dass bewusstes Leben und handelnde Wesen nicht aus ihren Körperfunktionen heraus erklärt werden können. Es muss eine höhere Kraft dahinter stehen, die im Körper wirkt, ihn leben und wirken lässt. Bei dieser Kraft handelt es sich um das Ka. Ohne das Ka ist kein sich selbst bewusstes Leben möglich.
Ägypten-Götter - Lebenskraft KaFolglich wird das Ka mit dem Menschen selbst geboren. So bittet man die Geburtsgöttin Meschenet, "einen Ka zu machen für das Kind, das im Leibe dieser Frau ist". Wenn der Mensch dann stirbt, lebt sein Ka ewig weiter.
Es handelt sich also hier um einen unsterblichen Teil des Menschen. Doch damit er unsterblich bleibt, bedarf er der Nahrung, genau wie der Körper des Menschen zu Lebzeiten Nahrung brauchte. Die Nahrung wird ihm in Form von Opfern und magischen Handlungen gegeben, welche durch den Totenkult übermittelt wird.
Aber auch Götter brauchen ein Ka. Als Atum die ersten beiden Götter erschuf, legte er seine Arme um sie. Dadurch erhielten sie ihr Ka und die Schöpfung war vollendet. Möglicherweise erhielt das Schriftzeichen des Kas dadurch seine Form. Diese Annahme ist jedoch nur eine Vermutung.
Bei dem Zeichen des Kas handelt es sich um zwei parallel zueinander stehende Arme, die vom Ellenbogen aus nach oben ausgestreckt sind. Ihre Handflächen weisen nach innen und zueinander
Ba - Ka - und Ach sind die ägyptische Seele
Ka die Lebenskraft

Ägypten-Götter - Ba Die Seele des Ägypters

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Ägypten-Götter - Ba-Falke
Ba (griech. Bai) wird heutzutage mit Psyche oder Seele wiedergegeben. Diese Übersetzung ist sehr problematisch und missverständlich, wenn nicht gar verwirrend. Die alten Ägypter verstanden unter der "Seele" etwas völlig anderes, als wir.
Das Ba wird als Vogel dargestellt, oft mit dem Kopf eines Menschen. Häufig wird ihm ein Götterbart gegeben, um auf seinen göttlichen Charakter anzuspielen. In Anlehnung an den ägyptischen Vorstellungen gab man dem Ba oft ein Öllämpchen. Denn das Licht der Sterne sind die tausend Seelen der Himmelsgöttin.
Bei dem Vogel handelt es sich um eine Storchenart, die göttliche Kräfte symbolisierte. Warum man diesen Vogel wählte, ist noch nicht geklärt. Manchmal wird Ba auch in der Gestalt eines Falken dargestellt. Hier wird Bezug auf Horus genommen, der die Verwandlung des Toten symbolisieren soll.
Göttliche Eigenschaften
Ein Gott oder auch ein Mensch in hoher Stellung (König, Pharao) kann mehrere Bas haben. So hatte Re z.B. 7 Bas und 14 Kas. Bestimmte Eigenschaften werden also als Ba bezeichnet. So taucht dieser Begriff in vielen Beschreibungen über das Wesen eines Gottes oder Herrschers auf. Um einige Beispiele zu nennen:
•Der Phönix, bzw. Benu wird zum Ba (bzw. der Seele) des Re, später zum Ba des Osiris.
•Der Apis wird zum Ba des Osiris.
•Die Seele des Re wird zum Ba des ganzen Landes.
Man kann also davon ausgehen, dass eine Bedeutung des Bas darin besteht, bestimmte göttliche Eigenschaften, die den Charakter eines Gottes (oder Pharao) ausmachen, auszudrücken. Dabei handelt es sich um jene Eigenschaften, die ein ewiges Leben rechtfertigen.
Leben nach dem Tode
Wir kommen zur zweiten Bedeutung des Bas. Für einen normalen Menschen wird das Ba erst nach seinem Tod besonders wichtig und wirksam. Der Verstorbene will in der Vogelgestalt des Ba zu den Sternen fliegen. Denn die Sterne sind die Seelen der Götter und der Toten, die sich vor dem Totengericht rechtfertigen konnten.
Das Ba hat sich im ägyptischen Totenglauben zu einer eigenständigen Gestalt entwickelt. Er lebt nach dem Tode weiter und wird gerne dem Toten selbst gegenübergestellt, quasi als eigenständiges Wesen.
Der Leichnam ist an seinem Ort der Ruhe gebunden. Auch ihm wird in den Texten ewige Kraft zugestanden, wenn sich der Tote vor dem Totengericht erfolgreich rechtfertigen konnte. Das Ba soll sich vom Leichnam bzw. dem Körper lösen. Im Gegensatz zum Leichnam ist das Ba aber beweglich und kann in verschiedenen Erscheinungsformen seinen Ort selbst bestimmen. Ba sorgt für den eigenen Leichnam und gedenkt ihm. Solange Ba für den Leichnam sorgt, hat auch dieser ewige Kräfte.
Es gibt im ägyptischen Totenbuch viele Sprüche, die dem Ba ermöglichen sollen, die unterschiedlichsten Formen einer Gestalt anzunehmen. Man wünschte sich sein Ba an Orten, an denen man sich auch zu irdischen Lebenszeiten gerne aufhielt. Der Ba soll an den Orten verweilen, die er liebt.
Das Ba wird zusammen mit dem Ka und Ach als die Seele des Ägypters verstanden
Ba - ein Teil der Seele des Ägypters

08.03.14 Tal der Könige


Statue ägyptischer Prinzessin bei Luxor gefunden
Forscher haben eine etwa zwei Meter hohe Statue der ägyptischen Prinzessin Iset gefunden, der Tochter des Pharaos Amenophis III. – Sie stammt wohl aus dem Jahr 1350 vor Christus
Europäische Archäologen haben in der Nähe von Luxor eine jahrtausendealte Statue von einer ägyptischen Prinzessin gefunden. Die Skulptur stamme etwa aus dem Jahr 1350 vor Christus und zeige Iset, die Tochter des Pharaos Amenophis III., teilte der Minister für Altertümer, Mohammed Ibrahim, am Freitag mit.
Es sei die erste Darstellung der Prinzessin ohne ihre Geschwister. Die Statue ist etwa zwei Meter hoch und war vermutlich Teil einer größeren, fast 14 Meter hohen Statue, hieß es weiter. Sie soll am Eingang des Grabtempels von Amenophis III. gestanden haben. Der Pharao wurde nach seinem Tod wie eine Gottheit verehrt.
Erst Mitte Februar hatte eine Gruppe deutscher Archäologen Teile der berühmten Memnonkolosse in der Nähe des Tals der Könige gefunden. Bei den Kolossen handelt es sich um zwei 18 Meter hohe Zwillingsstatuen aus dem 14. Jahrhundert vor Christus. Minister Ibrahim teilte damals mit, die Fundstücke stammten vom Gürtel des einen Kolosses und vom Sockel des anderen. Ein weiterer spektakulärer Fund war kurz zuvor eine 3600 Jahre alte Mumie. Sie lag den Angaben zufolge in einem etwa zwei Meter langen hölzernen Sarkophag bei Luxor.
Die Alabaster-Statue der Prinzessin Iset wurde unter den Überresten des Tempels von Amenhotep III. in Kom al-Hitan bei Luxor gefunden

Ägypter balsamierten Essen für das Jenseits ein

  

Den Toten sollte es an nichts fehlen. Deshalb bekamen die Verstorbenen im alten Ägypten auch Fleisch mit ins Grab. Diese Nahrungsmittel-Päckchen waren teils aufwendig balsamiert.
Die alten Ägypter behandelten Fleischbeigaben für ihre Toten manchmal so aufwendig wie die Mumien selbst. Das zeigen Spuren von Balsam und Harz in den Binden, in denen das Fleisch eingeschlagen war. Selbst seltene und teure Materialien wurden für die Lebensmittelpakete ins Jenseits verwendet, berichtet eine Gruppe von britischen und ägyptischen Forschern im Fachjournal "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS").
Die Experten um Katherine Clark von der britischen Universität Bristol untersuchten die chemische Zusammensetzung von Gewebeteilen und Bandagen von vier verschiedenen Fleischbeigaben aus der Zeit von etwa 1400 bis 1000 vor Christus. Es zeigte sich, dass die Beigaben sehr unterschiedlich behandelt worden waren. Die Forscher fanden beispielsweise verschiedene Tierfette und Spuren von Bienenwachs.
Selbst Luxusware kam mit ins Grab
Besonders auffallend war die Balsamierung einer Rinderrippe, die dem Grab des hochgestellten Ehepaares Juja und Tuja im Tal der Könige beigegeben war. In den Binden fanden die Forscher Rückstände von Pistazienharz. Dieses Harz war ein teurer Importartikel und galt im alten Ägypten als Luxusware.
Seine Verwendung – beispielsweise als Räuchermittel – war den Königen und der Oberschicht vorbehalten.
Auch an menschlichen Mumien wurde Pistazienharz nur selten verwendet. Umso bemerkenswerter ist seine Verwendung an einer Fleischbeigabe. Es sollte vielleicht das Fleisch besonders schmackhaft machen, vermuten Clark und ihre Kollegen.

Bedeutende Mumienfunde Tal der Goldenen Mumien



Die Bahariyya Oase in der westlichen Wüste Ägyptens war während antiker Zeiten ein großes Landwirtschaftszentrum. Heute beherbergt sie mehrere archäologische Stätten, einschließlich eines griechischen Tempels, der zu Ehren Alexander des Großen gebaut wurde. Durch Zufall entdeckte 1996 ein Antiquitätenwächter ein Grab in der Nähe des Tempels, als sein Esel in ein Loch im Boden stolperte. Ein Team von Archäologen, das von Dr. Zahi Hawass geführt wurde, begann mit Ausgrabungen an der Stätte, die als Tal der Goldenen Mumien bekannt ist. Die ersten Expeditionen haben mehrere hundert Mumien geborgen, die aus Ägyptens griechisch-römischer Zeit stammen. Außerdem entdeckten sie eine Fundgrube an Kunstgegenständen. Da die Mumien sehr unterschiedlich verziert waren, kann man daraus schließen, dass die Stätte als letzter Ruheort für unterschiedliche soziale Schichten gedient hat - für reiche Kaufleute ebenso wie für die Mittelklasse und für die armen Bevölkerungsschichten. Hawass schätzt, dass bis zu 10.000 zusätzliche Mumien unter dem Sand liegen könnten.

Bedeutende Mumienfunde Ramses II

  

Ramses II, der von vielen Historikern als Ägyptens mächtigster Pharao angesehen wird, hat sechs Jahrzehnte lang regiert (1279-1213 v.Chr.). Er wurde über 90 Jahre alt, und es heißt, dass er über 100 Kinder gezeugt habe. Sein Körper wurde ursprünglich im Tal der Könige beerdigt, wie es bei einem Pharao üblich war. Antike ägyptische Priester haben ihn jedoch später verlegt, um ihn vor gierigen Grabräubern zu schützen. 1881 wurde die Mumie von Ramses II in der versteckten Königscachette in Deir el-Bahri, zusammen mit den Mumien von über 50 anderen Herrschern und Adligen, gefunden. 1974 bemerkten Archäologen, dass die Mumie sich in einem heruntergekommenen Zustand befand. Deshalb flogen sie sie nach Paris, wo sie wegen einer Pilzinfektion behandelt wurde. Vor der Reise wurde Ramses II ein ägyptischer Reisepass ausgestellt, in dem unter Beruf "König" (verstorben) eingetragen war.

Bedeutende Mumienfunde König Tutanchamun

 

König Tutanchamun
Der "Kinderkönig" des alten Ägyptens wurde im Alter von neun Jahren Pharao und regierte für etwa 10 Jahre (1333-1324 v. Chr.). Obwohl er zu Lebzeiten relativ unbedeutend war, wurde Tutanchamun - oder "König Tut" - bekannt, als der Archäologe Howard Carter sein beindruckendes Grab in Ägyptens Tal der Könige fand. Obwohl das Grab schon offensichtlich mehrmals geplündert worden war, war es voller antiker Schätzen, einschließlich Schmuck, vergoldeten Schreinen und einer massiven goldenen Totenmaske. Die Entdeckung löste eine weltweite Faszination für Ägyptologie im Allgemeinen und für Tutanchamun im Speziellen aus. Carters Partner und Geldgeber, Lord Carnarvon, starb an einem infizierten Moskitostich einige Monate, nachdem die beiden das Grab geöffnet hatten. Sein Tod setzte den Mythos vom Mumienfluch in die Welt, laut dem jeder, der es wagt, in König Tuts Grab einzudringen, seinen Zorn zu spüren bekomme.

Bedeutende Mumienfunde Hatschepsut

 

Der berühmteste weibliche Pharao Hatschepsut hat für etwa zwei Jahrzehnte über Ägypten geherrscht. Während dieser Zeit hat sie zahlreiche ehrgeizige Bauprojekte unternommen und hat bis zu ihrem Tod im Jahre 1458 v.Chr. wichtige neue Handelsrouten aufgebaut. Der Archäologe Howard Carter hat ihr königliches Grab in Ägyptens Tal der Könige im Jahre 1902 entdeckt. Als er ihren Sarkophag jedoch einige Jahre später ausfindig machen konnte, fand er diesen leer vor. Carter hat außerdem ein separates Grab, bekannt als KV60, ausgegraben, das zwei Särge beinhaltete: den von Hatschepsuts Amme - die durch eine Inschrift am Deckel identifiziert werden konnte - und den von einer unbekannten Frau. 2006 wurde ein von Dr. Zahi Hawass geführtes Team entsandt, um herauszufinden, ob die unbekannte Frau im KV60 die vermisste Königin selbst sein könnte. Der entscheidende Hinweis war ein Backenzahn, der in einer hölzernen Kiste gefunden wurde, der den Namen Hatschepsuts trägt. Als Hawass und seine Kollegen den Zahn mit einer Lücke im Oberkiefer der Mumie verglichen, passte er perfekt, woraus die Forscher schließen konnten, dass die Suche nach Hatshepsut endlich ein Ende hat.

Bedeutende Mumienfunde



Wussten Sie schon, dass vor dem 19. Jahrhundert antike Mumien in keinster Weise den Stellenwert hatten, den man ihnen heute beimisst? Statt sie in Museen zu konservieren, haben die Menschen sie damals ausgepackt und die einzelnen Teile verarbeitet. Ihre Knochen wurden zu Pulver zermahlen und als Medizin verkauft und ihre Hüllen wurden zur Herstellung von Farbe verwendet. Es heißt sogar, dass die frühen amerikanischen Papierhersteller ägyptische Mumien importiert haben und Packpapier aus ihren Einbänden hergestellt haben sollen. Die Tatsache, dass Mumien heute als wertvolle historische Artefakte gesehen werden, war der Grundstein für einige der bedeutendsten Entdeckungen der Geschichte.
Ginger (auf deutsch: Ingwer), wie sie wegen ihres roten Haares genannt wird, ist die berühmteste von sechs natürlich konservierten Mumien, die im späten 19. Jahrhundert aus flachen Gräbern in der ägyptischen Wüste ausgegraben wurden. Ginger wurde 1901 im British Museum ausgestellt und war damit die erste Mumie, die die Öffentlichkeit zu Gesicht bekam. Auch heute ist sie noch dort zu sehen. Ginger und die anderen Mumien, die mit ihm zusammen gefunden wurden, sind die ältesten existierenden Mumien. Sie stammen aus der Zeit von 3.400 v.Chr. Künstliche Mumifizierung war zum Zeitpunkt ihres Todes noch nicht üblich, aber ihre Körper wurden auf natürliche Weise getrocknet und von dem warmen Sand, in dem sie beerdigt wurden, konserviert.

Wednesday, April 29, 2015

Aton - kosmischer ägyptischer Gott

Mit Aton ist die sichtbare Sonne gemeint. In alt-ägyptischen Formeln ist Aton der Körper oder Leib der Sonne Re (bzw. Atum). Deshalb wird auch der König nicht nur als Re, sondern auch als Aton bezeichnet.
Ägypten-Götter - Aton - kosmisches GestirnAton wurde im Laufe der Zeit als eigenständiges Wesen verstanden. Aton wurde personifiziert. Dies scheint schon in der 18. Dynastie der Fall gewesen zu sein. Denn in den Schriften folgt hinter dem Namen des Aton das hieroglyphische Zeichen des Gottesdeterminatives. Aton ist also eine Form des Sonnengottes. Allerdings wurde er vorerst weder verehrt, noch genoss er einen eigenen Kult.
Kosmischer Gott - Reinigung der Lehre
Erst, als Amenophis IV (Echnaton) an die Macht kam, wurde Aton mehr und mehr zu einem universalen Gott. Schon in der Lehre von On (siehe Neunheit) wurde der Weg zu einer solaren monarchischen Gottheit geebnet. Allerdings hemmten die großen Ortsgötter vorerst diese Entwicklung. Sie erhoben selbst den Anspruch, sich mit dem Beinamen des Re zu schmückten. Dadurch wurde Re verhüllt. Zu viele Gottheiten trugen seinen Namen als Beinamen.
König Amenophis IV (Echnaton) war von der Wahrheit der Lehre des On's (Heliopolis) zutiefst überzeugt. Er kehrte zurück zu ihren Wurzeln. Er wollte die Vorstellungen über den Sonnengott Aton klären. In seiner frühen Regierungszeit spricht er von Re-Harachte, "der im Horizont lebt, in seinem Namen Schu, welcher der Aton ist". Ägypten-Götter - Aton - kosmisches Gestirn
Auffällig daran ist, dass er nicht, wie üblich zu Formeln wie Re-Atum, Re-Amun etc. zurückgreift. Er verfasst hingegen eine klärende Formel, wie das Wesen des Gottes zu verstehen ist. In der Formel wird Bezug genommen zu der ältesten Form des Sonnengottes. Das bedeutet, dass es sich um eine kosmische Kraft handelt. Dadurch wurde Aton quasi gereinigt. Die Formel selbst endet beim sichtbaren Sonnenball, der früher Re war.
Die Grenzen wurden also mit der Formel, nicht wie üblich erweitert, indem zusätzliche Wesenszüge anderer Götter mit einbezogen und verschmolzen wurden. Im Gegenteil. Es wurde zum kosmischen Wesen zurückgekehrt und damit eine Verengung vorgenommen.

Re - ägyptischer Sonnengott

als ägyptische Wort Re bedeutet übersetzt: Sonne. Es ist nichts über eine Verehrung von Re (auch Ra) bekannt. Man fand nur eine Kultstätte von ihm in On (Heliopolis).
ägyptischer Gott Re - das sichtbare Gestirn
Die sichtbare Sonne ist der Leib des Re. In ihr erfahren die Menschen sinnliches Wirken. Man stellte sich Re in zweifacher Form vor:
•Re, der in der Sonnenscheibe (siehe auch Aton) thront.
•Re, dessen Auge die Sonnenscheibe ist.
Vor allem die zweite Vorstellung erfreute sich großer Beliebtheit. Es entstanden viele Legenden über die Augen der Sonne. Eine weitere Folge waren Annäherungen zu Göttinnen, die man als Verkörperung seines Auges sah.
Re-Harachte
Eine wichtige Sonderform des Re ist Harachte (bzw. Re-Harachte), eine Sonderform von Horus. Der Sonnengott konnte nur durch Harachte in On Einzug halten und wurde so als Re-Harachte bekannt.
Trotz unzähliger Verschmelzungen verschiedenster Gottheiten mit Re, stellte die eigentliche Offenbarungsform des Re, Re-Harachte dar. Er war ein sehr vornehmer und wichtiger Gott von Heliopolis (On). In Re-Harachte erfuhr Amenophis IV seinen einzigen Gott, den er allerdings später auf das sichtbare Gestirn, nämlich Aton zurückführte.
Das Bildnis von Re ist ein menschlicher Körper mit der Sonnenscheibe auf dem Kopf. Als Re-Harachte sieht man ihn mit einem Falkenkopf anstelle des ansonsten menschlichen Kopfes.
Ur- und Schöpfergott
ägyptischer Gott Re - LebensspenderAuch Atum wurde mit Re vereinigt und daher zu Re-Atum. Damit wurde Re zum Schöpfergott. Sein Wesen bleibt den Gläubigern alltäglich präsent. Die Sonne ist Licht und Wärme, also sinnlich erfahrbare Schöpfungskraft. Damit ist Re die Grundvoraussetzung des Lebens. Das unterstützte Res Status, Schöpfergott zu sein.
Durch die Gleichsetzung mit Atum wird Re auch Urgott. Er ist damit ein Gott, der am Anfang im Nun erschien. Im altägyptischen Glauben war Re der Sohn des Erdgottes Geb und der Himmelsgöttin Nut, die ihn täglich neu gebar. Seine Nähe zum Urgott war also schon traditionell geebnet.
Re ist auch Weltgott.

Ägypten-Götter - Geb

Kosmisches Element: die Erde
Geb ist die Personifizierung eines kosmischen Elements, der Erde, und gehört zu den Schöpfungsgöttern der Neunheit. Gezeugt von Schu und Tefnut gehört er zur dritten Generation nach dem Urschöpfer Atum. Mit seiner Gattin Nut zeugte er Osiris, Isis, Seth und Nephthys.
Ägypten-Götter - GebDie Pflanzen wachsen auf seinem Rücken, das Leben wandelt auf ihm und die Quelle entspringt aus ihm, doch Geb ist nicht die Kraft der Erde, sondern die Erde selbst. Die lebendigen Wesen und Dinge sind auf ihm, nicht in ihm. Auch kostbare Steine, welche die Erde umschließt, gehören nicht zu seinem Wesen. Er wird gerühmt, wenn er seinen Mund öffnet und den Weg zu vergrabenen Schätzen freigibt: seine Geschenke an die Menschen.
Beschützer der Toten und der Lebenden
Für die Toten spielt Geb eine wichtige Rolle, obwohl sie sich vor dem Dunkel der Erde fürchten. Sie birgt die Gefahr des Einsperrens in sich. Doch insgesamt gilt Geb als Helfer und Beschützer der Toten.
Ägypten-Götter - GebEr hält die Leichen zusammen. Er verbindet ihre Glieder (Mumifizierung), öffnet Mund und Augen und entlässt den nun lebendigen Leib, indem er den Weg nach draußen freigibt.
Das gilt nicht für Übeltäter, sie bleiben in ihm gefangen und werden bewacht. Damit ist Geb ganz der Vater von Osiris, der für das Wohl der Toten sorgt. Geb verschlingt und beschützt.
Auch die Lebenden werden von Geb beschützt, mit Hilfe von eigens verfassten Zaubersprüchen. Er bewahrt sie vor gefährlichen Schlangen und Skorpionen, welche in manchen Schriften als seine Kinder gelten und in ihm wohnen.
Urgott und Schöpfer
Ägypten-Götter - GebNach einer sehr alten Legende zeugte Geb mit seiner Frau Nut, die Sonne. Damit wird er zum Urgott und Vorfahr aller anderen ägyptischen Götter. Als er jedoch in die Neunheit integriert wurde, musste er Atum weichen. Dennoch behielt er seinen Titel "Erbfürst aller Götter". Später geht seine weltliche Herrschaft auf seinen Sohn Osiris und schließlich auf dessen Sohn Horus über. Irdische Könige sitzen auf den "Thronen des Geb, wodurch Gebs Erbe bestätigt wird.
Geb wird als menschliche Gestalt dargestellt, wie es bei allen kosmischen Gottheiten der Fall ist. Meist trägt er die Krone Unterägyptens oder stattdessen sein Schriftzeichen, die Gans auf dem Kopf. Sie darf aber nicht als seine Urgestalt verstanden werden.

Ägypten-Götter - Schu

der kosmische Gott Schu ist der Sohn des Atum, der als Stammvater der Neunheit gilt. Mit seiner Schwester und Gattin Tefnut zeugte er Nut und Geb. In der ägyptischen Kosmologie trennt Schu Himmel und Erde voneinander.
Gott der Leere
Ägypten-Götter - Wolken, die Knochen von SchuSchu ist der Raum zwischen Geb und Nut, d.h. die Leere, was der Übersetzung seines Namens entspricht. Die Leere ist für den Ägypter keine abstrakte Vorstellung. Sie ist vielmehr die wirkende Luft. Nebel und Wolken sind in der Vorstellung der Ägypter die Knochen Schus.
Schu wird des Weiteren mit dem Ba des Toten in Verbindung gebracht. "Ba des Schu", vermutlich um dem belebenden Element der Luft Ausdruck zu geben und das Leben nach dem Tode anzuzeigen. Denn Luft gibt und ist Leben.
Er wird häufig als Himmelsträger abgebildet. Eine menschliche Gestalt, die auf der Erde (Geb) stehend den Himmel (Nut) mit erhobenen Armen stützt bzw. nach oben stemmt. Mit dieser Trennung wird Dualität symbolisiert: Jedes Phänomen erzeugt gleichzeitig seinen Gegensatz (Himmel und Erde).
Auf seinem Kopf trägt er die Straußenfeder als Zeichen seines Schriftbildes und als Zeichen der Luft (Leichtigkeit).
Herr der Luft und der Winde
Nach einer der vielen Überlieferungen wird Schu durch Ausspeien bzw. Ausatmen (Lufthauch) von Atum geschaffen, was sein Wesen kennzeichnet. Schu ist der Herr der Luft bzw. der Herr der Winde aller vier Himmelsrichtungen: heiß und trocken, kalt und feucht.
Er war als kühler und belebender Nordwind beliebt und wurde als solcher auch vorwiegend verehrt. Die Fenster, d.h. die Schlitze oberhalb der Tempel wurden als die "Fenster des Schu" bezeichnet. Sie versorgten das göttliche Haus mit genügend Luft.
Sohn der Sonne
Wolken - die Knochen von Schu - Sonnuntergang
Außerdem wird Schu "der Sohn des Re" genannt, nachdem sein Vater Atum mit dem Sonnengott zu Re-Atum verschmolz.
Folglich fährt er als Sohn auf der Sonnenbarke über den Himmel und hilft Apophis zu besiegen. Soll dieser eher kriegerische Aspekt betont werden, wird Schu (und Tefnut) in Form einer Löwengestalt dargestellt.

Aton - kosmischer ägyptischer Gott

Mit Aton ist die sichtbare Sonne gemeint. In alt-ägyptischen Formeln ist Aton der Körper oder Leib der Sonne Re (bzw. Atum). Deshalb wird auch der König nicht nur als Re, sondern auch als Aton bezeichnet.
Ägypten-Götter - Aton - kosmisches GestirnAton wurde im Laufe der Zeit als eigenständiges Wesen verstanden. Aton wurde personifiziert. Dies scheint schon in der 18. Dynastie der Fall gewesen zu sein. Denn in den Schriften folgt hinter dem Namen des Aton das hieroglyphische Zeichen des Gottesdeterminatives. Aton ist also eine Form des Sonnengottes. Allerdings wurde er vorerst weder verehrt, noch genoss er einen eigenen Kult.
Kosmischer Gott - Reinigung der Lehre
Erst, als Amenophis IV (Echnaton) an die Macht kam, wurde Aton mehr und mehr zu einem universalen Gott. Schon in der Lehre von On (siehe Neunheit) wurde der Weg zu einer solaren monarchischen Gottheit geebnet. Allerdings hemmten die großen Ortsgötter vorerst diese Entwicklung. Sie erhoben selbst den Anspruch, sich mit dem Beinamen des Re zu schmückten. Dadurch wurde Re verhüllt. Zu viele Gottheiten trugen seinen Namen als Beinamen.
König Amenophis IV (Echnaton) war von der Wahrheit der Lehre des On's (Heliopolis) zutiefst überzeugt. Er kehrte zurück zu ihren Wurzeln. Er wollte die Vorstellungen über den Sonnengott Aton klären. In seiner frühen Regierungszeit spricht er von Re-Harachte, "der im Horizont lebt, in seinem Namen Schu, welcher der Aton ist". Ägypten-Götter - Aton - kosmisches Gestirn
Auffällig daran ist, dass er nicht, wie üblich zu Formeln wie Re-Atum, Re-Amun etc. zurückgreift. Er verfasst hingegen eine klärende Formel, wie das Wesen des Gottes zu verstehen ist. In der Formel wird Bezug genommen zu der ältesten Form des Sonnengottes. Das bedeutet, dass es sich um eine kosmische Kraft handelt. Dadurch wurde Aton quasi gereinigt. Die Formel selbst endet beim sichtbaren Sonnenball, der früher Re war.
Die Grenzen wurden also mit der Formel, nicht wie üblich erweitert, indem zusätzliche Wesenszüge anderer Götter mit einbezogen und verschmolzen wurden. Im Gegenteil. Es wurde zum kosmischen Wesen zurückgekehrt und damit eine Verengung vorgenommen.

Ägyptischer Schöpfungsmythos - Der Schöpfer




Die Verantwortung des Menschen - Der Schöpfer: Mensch
Schöpfungsmythos - Der Schöpfer
Die furchtbarste Bedrohung, dass die Welt in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehrt, wollen die alten Ägypter verhindern . In dieser Situation geschieht etwas Interessantes: Die Menschen müssen nun selbst dafür sorgen, dass die Schöpfung weiter geht.
Sie können sich nicht mehr auf eine "äußere" Autorität (einen Allherrscher) verlassen. Erst durch diese ständige Bedrohung des Chaos kommen sie auf die Idee, selbst etwas tun zu müssen, d.h. die Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen.
Diese Bedrohung ist also gleichzeitig eine Herausforderung, der sich die Menschen stellen müssen, sie ansonsten (endgültig) sterben. Es liegt an ihnen, ob die Welt weiter bestehen bleibt oder im Chaos zerfällt. Durch ihr eigenes Handeln können sie für Ordnung sorgen und damit für den Weitergang bzw. für die permanente Erneuerung der Schöpfung.
Aus dieser Überzeugung lässt sich die enorme Schaffenskraft der alten Ägypter erklären. Er wurde selbst zum Schöpfer in einer funktionierenden Gemeinschaft mit anderen Menschen.
Auch zahlreiche Symbole geben Zeugnis der ägyptischen Schöpfungskraft. Viele Symbole drücken im Kern den immerwährenden Grundgedanken der Wiederholung der Schöpfung (Erneuerung) aus. Ein Beispiel dafür ist der Skarabäus, ein Mistkäfer. Er entsteht wiederholt aus sich selbst. Er formt eine Kugel aus der Erde (Mist), aus der dann seine Jungen schlüpfen.
Schöpfungsmythos - Urobos, die SchlangeEin anderes universelles Symbol ist der Weltumringler, die Schlange, die sich in den Schwanz beißt (Uroboros). Zum einen frisst sie sich selbst, ist also für die eigene Zerstörung selbst verantwortlich.
Zum anderen jedoch hält sie das Chaos durch ihren Körper fern, das die Grenze zur Ordnung symbolisiert. Sie beißt sich in den Schwanz, um keine Lücke offen zu lassen, durch die das Chaos von außen, die Ordnung des Inneren stört. Dieses Symbol steht gleichzeitig für die Erneuerung (Kreislauf) und Zerstörung (Bedrohung).
Der Lauf der Sonne - Tod und Erneuerung
Auch die Sonne durchwandert die Finsternis. Nachts wandert sie durch die Unterwelt (das Chaos) und muss im Kampf gegen die Schlange Apophis bestehen. Dann erst kann sie am nächsten Morgen wieder erneuert und verjüngt erstrahlen.
•Der Sonnenaufgang steht für die Jugendfrische der Sonne.
•Die Mittagssonne ist der Höhepunkt ihrer Kraft.
•Die Abendsonne steht für das Altern der Sonne.
•Die Nachtsonne ist der Tod, welcher den Keim der Erneuerung in sich trägt.
Der alte Ägypter wusste, dass der Tod (Unterwelt) genauso wichtig ist, wie das Leben (Erneuerung). Beides ist gleichwertig, d.h. beide können nicht unabhängig voneinander bestehen. Beide Welten hat er beschrieben und auch die Götter beider Welten verehrt.
Ein zentraler Fehler von Echnaton war, dass er nur eine Welt hervorhob (siehe Aton - Sonnengott). Er gestaltete die lebensspendende Sonne sehr anschaulich, indem er den Strahlen der Sonne Hände gab (siehe Aton - Universaler Gott). Die Hände der Sonne spenden Leben, Licht und Wärme. Doch er fixierte sich ausschließlich auf dieses lebensspendende Bild. Er wollte nicht sehen, dass die Menschen auch die Finsternis verehren müssen. Denn nur in der Finsternis kann sich das Licht der Sonne erneuern. Daran scheiterte seine neue Religion.

Der Mythos über das Totengericht

Der Glaube an ein Leben nach dem Tod ist für die alten Ägypter immer lebendig gewesen.
Ein Weiterleben nach dem Tod war aber nur für jene möglich, die ein entsprechendes Leben führten. Im Totengericht wurden die Taten eines Menschen gewichtet (bzw. aufgewogen). Je nachdem wie das Ergebnis ausfiel, durfte sich der Mensch auf ein ewiges Leben freuen oder musste einen "zweiten Tod" sterben, der endgültig war.
Die Wanderung des Toten durch die Unterwelt
Wenn ein Mensch starb, dann kam sein Ka in das Totenreich (Unterwelt). Dort musste es erst den Weg zum Totengericht finden, wo sein Herz gegen die Feder der Maat gewogen wurde. Zuvor hatte er jedoch noch einige Prüfungen zu bestehen. Die Unterwelt wurde als komplex beschrieben, ähnlich wie ein Labyrinth, mit vielen Toren und Türen. Aber auch landschaftliche Beschreibungen der Unterwelt wurden verfasst. Sie erinnern an das Land im Diesseits, mit Flüssen, Sandbänken, Bergen und Hügeln. Es gab viele Hindernisse zu überwinden. Dämonen verfolgten die Seele, um sie mit allen möglichen Mitteln einzufangen. Nur durch die Kenntnis und Ausspruch ihrer Namen konnte der Tote (sein Ach) die Unterwelt ungestört durchwandern. Das galt auch für verschlossene Türen oder Tore. Nur wenn ihre Namen genannt wurden, öffneten sie sich, um den Weg freizugeben.
Deshalb enthielten Sargtexte oft:
Karten der Unterwelt,
Namen gefährlicher Dämonen und verschlossener Türen bzw. deren Wächter,
Zaubersprüche, welche gefährliche Dämonen bannen bzw. den eigenen Schutz gewährleisten sollen.
Nach einem alten Text dauerte diese Wanderung sechs Stunden. Wenn die Seele so lange überleben konnte, kam sie vor das Totengericht. In der Halle des Gerichts saßen 42 Totenrichter. Vor ihnen musste sich der Tote rechtfertigen. Der Tote wurde (oft von Horus) zu Osiris geführt, dem obersten Totenrichter. Osiris saß vor Isis und Nephthys, die hinter ihm standen und um die Toten trauerten.
Das Wiegen des Herzens im Totengericht
Nun wurde das Herz des Toten auf die Waagschale gelegt und gegen die Feder der Maat aufgewogen. Anubis Aufgabe bestand darin, das Lot der Waage zu prüfen. Thot notierte das Ergebnis und teilte es Osiris mit. Während das Herz gewogen wurde, sprach der Tote das "negative Bekenntnis". Dabei ging es darum, dass der Tote bestimmte Verfehlungen aufzählte, die er nicht begangen hatte, z.B. keine Lügen verbreitete, niemanden das Brot wegnahm (Diebstahl), niemanden tötete, etc.
Unterhalb der Waagschale, worin sich das Herz befand, kauerte die Verschlingerin (Totenfresser). Es handelte sich um ein schreckliches Wesen. Es hatte den Kopf eines Krokodils, das Hinterteil eines Nilpferdes und den Rumpf eines Löwen.
Wog das Herz des Toten schwerer als die Feder der Maat, so fraß es die Verschlingerin und der Tote starb einen zweiten, endgültigen Tod. Dieser zweite Tod löschte alle Erinnerungen an den Verstorbenen aus. Auch der Körper (Leichnam) des Toten wurde zerstört. Der zweite Tod war die schwerste Strafe, die sich der Ägypter vorstellen konnte.
War das Herz jedoch leichter als die Feder der Maat bzw. genau so leicht, durfte der Tote weiter leben. Er wurde selbst zu Osiris (NN, der Gerechtfertigte). Denn sein Herz ging gerecht aus der Waage hervor, ohne dass er bei irgendeinem Gott oder bei irgendeiner Göttin als Verbrecher befunden wurde. Er durfte fortan im Kreise der Götter leben.
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Bild: Abbildung (von links nach rechts): Anubis führt den Toten zur Waage. Auf der rechten Waagschale befindet sich die Feder der Maat, auf der linken das Herz des Toten in einer kleinen Urne. Anubis überprüft das Lot der Waage und die Verschlingerin wartet auf das Ergebnis. Thot schreibt das Ergebnis auf. Der Tote, dessen Herz leichter (oder genauso schwer) war, als die Feder der Maat wird von Horus zu Osiris, der auf dem Thron sitzt, geführt. Hinter Osiris stehen seine beiden Schwestern Isis und Nephthys. Oberhalb des Papyrus sitzen die Totenrichter.