Thursday, June 30, 2016

Der Stein von Rosette

Eine wenig bekannt - aber entscheidende Entdeckung


Nachdem die Welt das alte Ägypten
jahrhundertelang vergessen hatte, weckte Napoleon
Bonaparte neues Intewresse daran

Seine Invasion in Ägypten im Jahre 1798 lieferte
zufällig auch den Schlüssel zum Verständnis der
alten Texte und  Hieroglyphen
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Nachdem Napoleons Armee Ägypten erobert hatte, bereitete sie sich darauf vor, es gegen die Briten zu verteidigen, vor allem gegen die königliche Marine unter Nelson, die eine stete Bedrohung in der Flanke der Franzosen im Mittelmeerraum warDie Befestigung von Häfen an der Küste war der erste Schritt. Einer dieser Häfen war Raschid oder Rosette am westlichen Hauptarm des Nils in seinem Delta.
Während der Errichtung von Ford Rosette bemerkte der französische Offozier Bouchard, dass die Arbeiter eine beschriftete Tafel aus schwarzen Basalt freigelegt hatten.  Das war an sich keine Überraschung, denn Rosette stand wie viele andere wichtige Deltastädte auf den Ruinen einer alten Stadt.
Doch diese Basalttafel war insofern ungewöhnlich, als sie in drei verschiedenen Sprachen beschriftet war, von denen man eine , die griechische, lesen konnte.Heute wissen wir, dass alle drei Texte den gleichen Inhalt haben, und darum war  Stein von Rosette der Schlüssel zur Endzifferung der beiden anden Schriften, der Hieroglyphen und der demotischen Kursivschrift.
Die Niederlage der framzösischen Flotte bei Abukir und die darauffolgende Kapitulation der Garnison von Alexandria machte nun die Briten zu den Herren Ägyptens.Der Rosettestein und vile andere Antiquitäten, die Gewöehrte während des französischen Krieges gesammelt hatten, fielen den Briten in die Hände.
Diese räberische Beute an Ägypten traf im Februar 1802 in Portsmouth ein und wurde dann ins Britischen Museumgebracht, wo sie noch heute mit Szolz vorgezeigt wird - ohne Erklärung wie diese Stücke ins Museum gelangten.
Allerdings liegt die wahre Bedeutung  des Rosettesteins in seiner entscheidenen Rolle bei der Entzifferung der rätselhaften Hieroglyphenscchrift, die auf den Gräbern und Tempeln Ägxptens zu finden waren.
Versuche, die Hierogloyphen zu deuten, hatte es schon früher gegeben.Gelehrte wie Athanasius Kircher (1602-1680) hatten sich die Zeichen, die kleinen Menschen, Tieren, Vögeln und Dingen der materiellen Welt glichen, angesehen und und waren zu der Überzeugung gelangt, es handle sich um ein SymbolSprache, ddie das esoterische Wissen der alten Welt übermitteln sollte.Darin liegt ein Körnchen Wahrheit. Denn es gibt zwei Grundtypen von Hieroglyphen:  phonetische Zeichenund Ideogramme.Erstere sybolisieren Laute, und mehrere solcher Laute bilden ein Wort - wie bei einzelnen Buchstaben unsere3s Aöphabets-, wenn man sie kombiniert.Die häufigsten Hieroglyphen sind entweder einfache Zeichen, die eine Art "ägyiptisches Alohabet" darstellen, in dem das Zeichen witgwhend  einem einzigen Laut oder Buchstaben entspricht.
Andere Zeichen symbolisieren einen Laut, den zwei oder drei Buchstaben erzeugen.Ideogramme drücken dagegen keinen Laut, sondern eine Idee aus:   Sie sind meist Determinative, das heißt, sie erscheinen am Ende eines phonetisch geschribenen Wortes, um dessen Bedeutung festzulegen.So steht beispielsweise  die Hieroglyphe , die ien Auge symbolisiert,  grundsätzlich am Ende von Wörtern, die mit dem Sehen zu tun haben;  das Zeichen für zwei Beine erscheint ganz entsprechend am Ende viler Wörter, bei denen es in dem einen oder andrem Sin um Bewegung geht;  und abstraktiven Wörtern wie  mn  ("ausdauernd sein)  folgt häufig eine Rapyrusrolle als Deterninativ.Europäische Gelehrte, vor allem so namhafte wie Ackerblad und Young, wagten die ersten Schritte.Sie erkannten, dass die ovalen Ringe oder §Kartuschen§ in ägyptischen Inschrifgten - auch diejenigen auf dem Rosettestein - stets Königsnamen enthieltenDennoch blieb Ihnen die Schrift in ihrer Gesamtheit ein Rätsel und die endgültige Endzifferung war schleßlich im wesentlichen das Werk des französischen Wunderkindes   JEAN FRANCOIS CHAMPOLLIOM(1790 - 1832) Die Königsnamen Ptolemäus und Kleopatra erschienen auf dem Stein von Rosette in ihren Kartuschen.Das wußte Champollion vom griechischen Text, und darum konnte er jedem Zeichen der anderen Namen einen Lautwer zuordnen.Auf diese verhleichsweise simple, zugleich aber fast geniale Art erhielt er nach einigem Probieren eine erste Liste von Zeichen mit bekanntem Lautwerk, die er auf andere Königsnamen anwenden konnte.Wenn er auf neue Zeichen stieß, bestimmte er deren Lautwerke durch Deduktion.  Sobald er und seine Nachfolger die Lautwerke der Zeichen kannten, waren sie imstande, ägyptische Texte wirklich zhu übersetzen.Oft verglichen sie die unbekannte Sprache der alten Ägypter mit ihrem modernen Nachkommen, dem Koptischen, das Champollion verstand.Unseren Eindruck in die Kultur der alten Ägypter verdaken wir somiot ebenso den Texten, die sie hinterlassen haben wie ihren hervorragenden Bauwerken.

Ägypten allgemein zum Besuch 30.06.2016

Allgemein
 Ägypten ist mit einer Fläche von über 1 Million km2 fast doppelt so groß, wie die Bundesrepublik Deutschland. Von dieser Fläche sind jedoch nur etwa 6% bewohnt. Der größte Teil des Landes besteht aus Wüste. Lebensader des Landes ist die Stromoase des Nils. Hier lebt der größte Teil der über 61 Millionen ägyptischen Bürger.
Die Landessprache ist arabisch, der Islam ist Staatsreligion. Kairo, die größte Stadt der arabischen Welt, ist die Hauptstadt Ägyptens. In Ägypten gilt die osteuropäische Zeit, d.h. sie müssen zur mitteleuropäischen Zeit eine Stunde hinzu addieren.

Klima und Wetter

Das Nil-Delta und die Mittelmeerküste gehören zur mediterranen Klimazone, dort gehen im Winter die Temperaturen herunter und es kommt zu Regenfällen. Der Rest des Landes unterliegt dem Wüstenklima. Es zeichnet sich durch heiße und trockene Sommer sowie milde Winter aus, die selten Niederschläge bringen.

Währung

Offizielle Währung von Ägypten ist das ägyptische Pfund (Abkürzung L. E.). Ein Pfund entspricht 100 Piaster. Münzen sind so gut wie nicht im Umlauf. Die Ein- und Ausfuhr von mehr als 20 L.E. ist nicht erlaubt. Der Umtausch ist in Wechselstuben und Banken, sowie in den meisten Hotels möglich. Akzeptiert werden alle gängigen internationalen Währungen, Reiseschecks und und zum Teil Kreditkarten. Den aktuellen Wechselkurs können Sie mit diesem Währungsrechner abfragen.

Impfungen

Eine Übersicht der empfohlenen Impfungen finden Sie beim Tropeninstitut.

Einreise

Deutsche Staatsbürger benötigen zur Einreise auf den Flughäfen Ägyptens ein Visum, das direkt bei der Ankunft ausgestellt wird. Bei Pauschalreisen übernimmt dies meist der Reiseveranstalter. Außerdem wird ein noch mindestens 6 Monate nach Ausreise gültiger Reisepass benötigt. Dies gilt auch für Kinder von Geburt an, die einen eigenen pass mit mind. 6 Monaten Gültigkeit benötigen. Wer mit dem Personalausweis einreist muss zusätzlich 2 Lichtbilder bei Einreise vorweisen können. Auch dieses Dokument muss eine Gültigkeit von mind. 6 Monaten nach Ausreise haben.

Bakschisch

"Bakschisch" vergleichbar unserem Trinkgeld wird in Ägypten für jede noch so kleine Dienstleistung fällig. Man sollte daher immer einen Vorrat an kleinen Scheinen parat haben. Die Größe des Bakschisch ist abhängig von der Dienstleistung und davon, was man selber geben möchte. Mit 2 - 5 Pfund sollte man in den meisten Fällen richtig liegen. Ausgenommen davon sind große internationale Hotels und einige Museen, die mit "No tips, please"-Schildern auch darauf hinweisen.

Handeln

Handeln gehört in Ägypten zum guten Ton. Wichtig ist, dass sie auch bei jeder Dienstleistung den Preis vorher ausmachen müssen. Wundern sie sich nicht, wenn Händler ihnen total überzogene Preise nennen, das ist vollkommen normal. Sie können den   Händler herunterhandeln und sich darüber freuen, daß sie ein Geschäft gemacht haben - und er freut sich, weil er wirklich ein Geschäft gemacht hat... Auf keinen Fall sollten sie sich unter Druck setzen lassen.

Öffnungszeiten

Geschäfte haben meist von 9.00 - 18.00 Uhr, Behörden von 9.00 - 15.00 Uhr geöffnet. Samstag und Sontag sind normale Arbeitstage, dafür ist der Freitag frei. Die Zeiten gelten nicht während des islamischen Fastenmonats Ramadan. In dieser Zeit kommt das öffentliche Leben tagsüber zum erliegen

Gesundheit

Viele Ägypten-Urlauber können ein Lied von der "Rache der Pharaonen" singen: Magen - und Darmproblemen sind das häufigste Übel. Daher sollte man sich einen Vorrat an entsprechenden Medikamenten mitnehmen. Als Trinkwasser und zum Zähneputzen sollte man nur Mineralwasser verwenden.Erkältungen treten vor allem aufgrund der oft zu kalt eingestellten Klimaanlagen auf. Eine weitere Gefahr ist das Trachom, eine Augenkrankheit, die zur Blindheit führen kann. Sie sollten daher keinen Einheimischen ihren Fotoapparat oder ihr Fernglas geben. Weit verbreitet ist die Bilharziose, eine Krankheit die durch kleine Hakenwürmer übertragen wird. Man sollte daher nicht im Nil oder anderen Binnengewässern baden.

Sicherheit

Ägypten ist, in Bezug auf klassische Kriminalität, ein relativ sicheres Land. Anders sieht es mit der Gefährdung durch islamische Terroristen aus. Die Regierung hat seit 1997 große Anstrengungen unternommen um, vor allem in den Touristenhochburgen, durch die massive Präsenz der Sicherheitskräfte weitere Anschläge zu verhindern.

Kleopatra

Was für eine Frau war Kleopatra
Eine leidenschaftliche Frau oder eine kluge Politikerin

Kleopatra, die hübschesre Ägypterin
In der Weltliteratur und auc h in vielen Filmen  wird Kleopatra als betörende Verführerin dargestellt.Aber war diese berühmte Königin Ägyptens nur eine bezaubernde Schönheit?
Wenn einer ihrer Liebhaber sie "Schlange des alten NIls" nannte, wie es in Shakespeare Drama Antonius und Kleopatra heißt, spielte er dann auf ihre schlangenhafte, grazile Gestalt oder auf ihre Grausamkeit an? Wie muß man sich die historische Kleopatra vorstellen?Sie war, wie Wissenschaftler durch das Studium von Quellen herausfanden, tatsächlich eine bezaubernde Frau, doch war sie keine klassische Schönheit. Ihr Portrait auf einer ägayptischen Münze ihrer Zeit zeigt sie mit lebendigen Zügen, einem sensiblen Mund, großen Augen und einer langen Nase.
Sie war Griechin, hoch gebildet und selbstbewußt,eine Nachfahrin der Ptolemäer und die letzte alter Schule.
Sie herrschte über Ägypten von 51 bis 30 v.Chr.

Mehr als ein Jahrhundert nach ihrem Tod schreibt der griechische Biograph Plutarch über sie: "Ihre Schönheit war nicht so unvergleichlich, dass sie den Betrachter sofort gefesselt hätte.  Doch die Anmut, dei sie austrahlte, war unwiderstehlich. Dazu kam eine Charakterstärke, die in allen ihren Worten und Taten fühlbar wurde und der sich niemand. der ihr begegnete, entziehen konnte"
Kleopatra soll außergewöhnlich geistvoll gewesen sein. Sie beherrschte sechs Sprachen und kannte sich sowohl in Geschichte als auch in Philosophie gut aus. Was sie vor allem aber auszeichnete , war ihr Talent als Herrscherin und Diplomatin.Tarsächlich wird man Kleopatra wohl am ehesten gerecht, wenn man sie als brillante Politikerin beschreibt, die ihre Anziehungskraft einsetzte, um ihre Macht zu verteidigen oder wiederzuerlangen.  Dies ist auch der Schlüssel zum Verständnis ihrer Beziehungen zu zweo großen Römern:  Julius Cäsar und Marcus Antonius.
 Ägypten war nominell unab hängig, aber faktisch ein Protektorat Roms, als die achtzehnjährige Klaeopatra  und ihr Bruder Ptolemäus XIII. im Jahr 51 v. Chr. den Trohn bestiegen. Nach ägyptischen Brauch  waren der König und die Königin nicht nur Mann und Frau, sondern auch Bruder und Schwester. Als Kleopatra von Ptolemäus und seinem Minister vertrieben wurde, floh sie nach Syrien. Dort warb sie ein Söldnerheer an, an dessen Spitze sie die Wüste durchquerte und fast bis nach Ägypten vorstieß. Auch Ptolemäus zog sene Streitmacht zusammen, und in einer Küstenstadt nahe der syrischen Grenze standen sich die beiden Heere gegenüber.Inzwischen zog Cäsar mit seinem Heer in Alexandria ein und forderte Kleopatra und Ptolemäus auf, ihren Streit zu beenden.Mit einem Boot erreichte Kleopatra unerkannt eines Nachts den Palast, in dem Cäsar Quartier bezogen hatte, und ließ sich , in einem Teppich eingewickelt, von ihrem Diener Apollodoros in Cäsars Gemächer tragen.   Es gelang ihr, Cäsar für ihre Interessen zu gewinnen.  Ptolemäus wurde entmachtetund kam in einer Schlacht um. Klepatra verliebte sich in äsar und gebar ihm einen Sohn,geboren 47 v. Chr. in Dendera,  dem die Bewohner Alexandrias den Spitznamen  Casarion - kleiner Cäsar - gaben.  Kleopatra war nun  Alleinherrscherin über Ägypten.
Im Jahre 44 v.Chr. begab sich Kleopatra, die damals erst 25 Jahre alt war,  nach Rom.  Ihre Hoffnung, Ägyptens Position als Protektorat Roms zu festigen und auf diese Weise ihre Macht zu stärken, wurden durch die Ermordung Cäsars zunichte gemacht.
Kleopatra verlies Rom und kehrte wieder nach Alexandria zurück, wo sie den Ausgang des unbarmherzigen Machtkampfes nach Cäsars Tod abwartete.Im Jahre 42 v.Chr., nachdem die Mörder Cäsars von Marcus Antonius in der Schlacht bei Philippi besiegt worden waren, lag die Zukunft Roms in den Händen von Marcus Antonius.  Das erkannte auch sofort Kleopatra. Als Antonius sie aufforderte, nach Tarsus in Kleinasien zu kommen, um ihm ihre Unterwerfung zu bezeugen, machte sich Kleopatra erneut auf, "den Sieger zu besiegen".
In einer prachtvoll geschmückten Barke mit purpurfarbenen Segeln  und silberbeschlagenen Rudern fuhr sie nach Tarsus, aber in ihrer Diplomatie betrat sie die Stadt nicht, sondern legte in der Nähe an.  So war Antonius gezwungen, zu ihr zu kommen, was sie auch erreichen wollte.  Nach Plutarch überhäfte sie ihn mit kostbaren Geschenken: mit Gold, Edelsteinen und sogar mit Sklaven, die Ägyptens Reichtum symbolisieren sollten.
Ihr Hauptziel war, Antonius zu beeindrucken, was ihr auch gelang.  So gewann sie wieder einen römischen Staatsmann für ihre politischen Ziele. Beide kehrten nach Alexandria zurück. Beide verliebte sich ineinander. Sie galten als das berühmteste Liebespaar der späten Antike. . Sie heirateten und sie gebar ihm die Zwillinge Selene und Alexander Helios.
Inzwischen hatte Ocravian, der Neffe Cäsars, in Rom an Macht und Ansehen gewonnen. Im Jahre 40 v.Chr. ging Antonius wieder nach Rom zurück und heiratete Octavia, die Schwester Octavians.
Kleopatra, nun allein auf dem ägyptischen Trohn, stärkte die Wirtschaft Ägyptens und baute die Verteidigumg des Landes auf. Auch unter Kleopatras Herrschaft wurde redlich gebaut in Ägypten, insbesondere am Hathortempel von Dendera, in Kom Ombo, Armant, Koptos und Alexandria.
Als Marcus Antonius im Jahre 37 v.Chr. nach Ägypten zurückkehrte, erkannte Kleopatra sofort, dass er auf sie angewiesen war und sie stellt ihre Forderungen. Zwafr unterstütze sie seine militärischen Unternehmungen aber sie verlangte auch, dass er Cäsarion als legitimen Thronerben anerkannte..  Außerdem vermachte er ihr ganze Provinzen des römischen Reiches im Osten.Im Jahre 34 v. Chr. begann Antonius einen Feldzug gegen Armenien, den er siegreich beendete und ließ sich in einem Triumpfzug in Alexandria feiern. . Dies löste Empörung in Rom aus und als noch bekann wurde, dass Antonius Tele des römsichen Reiches an Kleopatra verschenkt hatte, enthob der römische Senat Antonius seiner politischen Ämter und erklärte Kleopatra den Krieg. Bald darauf wurde die Flotte von Antonius und Kleopatra  in der Schlacht bei Actium 31 v. Chr. vernichtend geschlagen.Beide flohen nach Alexandria. Doch das Spiel war aus. Als Octavian Alexandria angriff beging Antonius Selbstmord, indem er sich in sein Schwert stürzte. Kleopatzra wurde gefangen genommen. Octavian wollte Kleopatra nach Rom bringen um sie der johlenden Menge Roms zur Schau zu stellen.Dies war für Kleopatra aber unmöglich.  Ein treuer Diener brachte ihr in einem Feigenkorb verborgen eine kleine Giftschlange, die sie vermutlich an ihrem Arm setzte.   Doch ehe sie aus dem Leben schied, bat sie Ocravian in einem Brief, man möge sie neben Antonius im Mausoleum des Palastes beisetzen.So endete diese ehrgeizige, politische begabte Frau, deren einziger Fehler es war, dass sie zum Schluß auf den falschen Mann gesetzt hatte.
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Wie starbe Kleopatra?In Shakespeares Drama Antonius und Kleopatra  tötet sich die ägyptische Königing, um nach der Niederlage ihrer Flotte und dem Selbstmord des Antonius nicht öffentlich gedemütigt zu werden, indem sie sich eine Viper an die Brust setzte.   Dies ist keine reine Erfindung des Dichters.plutarch vermutet, dass sie durch einen Schlangenbiß im Arm starb. Plutarch hebt hervor, cdass es vefrschiedene  Berichte über die Art ihres Toxdes gibt.   Sie könnte zum Beispiel Gift genomen haben, das sie angeblich stets in einem hohlen Kamm bei sich trug, um es im Notfall einzunehmen.
Falls sie sich von einer Schlage be´ßen ließ war es eher eine Kopra als eine Viper. Sie wollte schnell sterben. Sie wußte sicher, dass Viperngift langsam wirkt, während der Biß einer Kobra rasch den Tog herbeiführt.
Fest steht nur, dass sie den Freitod 30 v.Chr. wählte. Ihren Kindern stand auch kein glücklcihes  Schicksal bevor. Cäsarion wurde hingerichtet.  Von den Kindern aus der Verbindung mit Antonius ist wenig bekant.Die Tochter entging möglicherweise einer Hinrichtung, da sie mit dem König von Mauretanien verheiratet war.

Wo Ägyptens Hochkultur begann

Memphis und seine Totenstadt mit den Pyramiden von Giseh, Abusir, Sakkara und Dahschur.
All diese berühnten Orte liegen in unmittelbarer Nähe von Kairo:  Giseh liegt westlich von Kairo, Abusir, Sakkara, Dahschur und Memphis liegen südlich von Kairo.
Unter den 9 Pyramiden von Giseh ist die größte jemals in Ägypten errichtete Pyramide, die heute noch 137 m hohe, aus ca. 2,5 Mio Quadern errichtete Cheops Pyramide, sowie die heute 136,5 m hohe Chephren-Pyramide, zudem die 73,5 lange und aus einem Felsblock gehauene Große Spinx;
die 60 m hohe Stufenpyramide des Königs Djoser und zwei Gräber für seine Germahlinnen Nebet und Chenut in Sakkara; die 8 m lange und 4 m hohe Alapastersphinx und die Ruinen des Path-Tempels von Memphis;
Pyramiden der Könige Sahure, Neferikare und Niuserre in Abusir; die schwarze, die weiße und die rote Pyramide von Dahschur
Geschichte i Überblick
2670 - 2600 v. Chr. w#hrend der 3. Dynystie Pyramiden von Sakkara;
2600 - 2475 v. Chr. während der 4. Dynastie Pyramiden von Giseh;
2475 - 2345 v. Chr. während der 5. Dynastie Pyramiden von Abusir
1884 - 1781 v. Chr. während der 12. Dynastie Pyramiden von Dahschur
 379 - 396    unter Kaiser Theodosius Zerstörung der Tempel von Memphis
1881            Öffnung der in Sakkara gelegenen Pyramide des Königs Unas;
1902 - 1907  Freilegung des   Pyramidentempels Königs Sahure von Abusir;
1912             Freilegung der Alapasterspinx von Memphis;
1975             in Sakkara Grab des Haremhab, des Mitregenten Tut -anch-Amuns entdeckt.
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"Die Priester erzählten mir" so teilt es uns Herodot mit, " dass Menes, der erste König Ägyptens, das Gebiet von Memphis mit Dämmen sicherte, und nachdem das Gebiet trocken gewordenwar, er die Stadt Memphis geründete"
Über Jahrtausende bwhiwlt die Ansiedlung ihre Größe und Schönheit, denn selbst noch die arabischen Reisenden des 12. und 13. Jahrhunderts staunten über die eindrucksvollen und gewaltigen Ruinen der eistigen Metropole.
Der in jenen Tagen lebende Schriftsteller Abd al Latif hat uns den Satz hinterlassen, dass eine Beschreibung von Memphis selbst dem sprachgewandtesten Menschen unmöglich sei, da die Zeugnisse dieser Stadt alle Fassungskraft überstiegen.
Leider ist davon heute nicht mehr viel geblieben. Lediglich die große Alabastersphinx und eine Kolossalstatue von Ramses II. haben die Zeiten überdauert.
Sprachlos wird hingegen noch der heutige Besucher beim Anblick der Pyramiden von Giseh.  (Cheops Pyramide, die des Chephren und die des Mykerinos.   
Als Vorgänger dieser drei Weltwunder diente die Stufenpyramide von Sakkara, errichtet vo Imhotep, dem Wesir des Königs Djoser  Seine Leistung faszinierte nicht nur die damaligen Menschen sondern auch die Griechen sollten ihn Aklapios, ihrm Gott dr Heilkunst gleichgesetzt haben.
Imhotepließ schließlich den sechsstufigen und 61 Meter hohen künstlichen Grabberg über die Sargkammer setzen.
Rund um dieses Monumentalbauwerk findet man in Sakkara eine ganze Anzahl weiterer Bankgräber, in denen hohe Beamte des States zur letzten Ruhe gebettet wurden.  Die äußerst fein gearbeiteten Reliefs in diesen Gräbern gehören zu den schönsten Kunstwerken, die uns die alten Ägypter hinterlaqssen haben.
In den Krypten der Pyramide von König Unas fanden die Archäologen in Stein "geschriebene Pyramidentexte" die das Leben nach dem Tod zum Inhalt hatten, worauf nicht nur die Könige, Pharaonen sondern auch die Menschen großen Wert legten: Ein Leben nach dem Tode.
Von einer weiteren ägyptischen Monumentalität ist auch das unterirdische Serapeum. Hier wurden die Apis-Stiere, die heiligen Tiere des memphischen Gottes Ptah, begraben. Entlang eines 200 m langen Ganges befiden sich rechts und links in Nischen die riesigen, aus einem einzigen Block geschlagenen Särge für die einbalsamierten Stiere. Jeder dieser Kolosse in den Maßen 4 mal 2,3 mal 3,3 Meter wiegt5 mehr als 70 Tonnen.
Nur einen Steinwurf von Sakkara entfernt, finden wir die Rote und die Knickpyramide von Dahschur. Sie gehen auf den König Snofru zurück.
An den Pyramiden von Abusir hingegen nagte der Zahn der Zeit und sie stürzten in sich zu sammen.
Trotzdem kann man sagen :   Mit Memphis begann Ägyptens Hochkultur.

Der Fluch des Pharao

Am 4. November 1922 geschah ein Ereignis, das die ganze Welt bewegen würde: Howard Carter fand das versiegelte Grab des Tutanchamun. Noch nie zuvor war es jemandem gelungen, ein noch nahezu unberührtes Grab zu finden. Voller Freude telegrafierte Howard Carter seinem Mäzen Lord Carnarvon und berichtete ihm von diesem unglaublichen Glück. Zu dieser Zeit konnte noch keiner ahnen, welch schlimmes Schicksal über den Lord kommen sollte…


Inhalt
  1. Die Hauptpersonen: Lord Carnarvon und Howard Carter
  2. Die Geschichte über den "Fluch des Pharao"
  3. Gibt es den Fluch wirklich?
    1. Der Kanarienvogel
    2. Carnarvon auf dem Sterbebett
    3. Der Stromausfall in Kairo
    4. Carnarvons Hündin Susie
  4. Fluch-Hysterie!
  5. "Fluch-Opfer"
  6. Der Fluch-Mythos geht weiter
Die Hauptpersonen - Lord Carnarvon und Howard Carter

Bild von Howard Carter und Lord Carnarvon aus dem Carter House in Luxor
Lord Carnarvon reiste 1909 das erste Mal nach Ägypten. Er war geschwächt von einem schweren Autounfall und das feuchte englische Klima drückte auf seine angeschlagene Gesundheit. Also verbrachte er, wie so viele reiche Herrschaften seiner Zeit, den Winter im warmen Ägypten. Dort entdeckte er sein Faible für die antike Kultur und engagierte sich bei archäologischen Ausgrabungen. Ein paar Jahre später traf er auf Howard Carter. Dieser kam 1891 mit 17 Jahren als Zeichner für den "Egypt Exploration Fund" nach Ägypten und arbeitete sich schließlich bis zum Generalinspektor der oberägyptischen Altertümerverwaltung hoch. Doch es kam zu einem Streit zwischen ihm und betrunkenen französischen Touristen. Carter wollte sich nicht dafür entschuldigen und quittierte lieber seinen Dienst. Danach verdiente er sich sein Brot mit der Malerei, als Antiquitätenhändler und Touristenführer – bis er auf Lord Carnarvon traf. Beide waren sich sofort sympathisch und ab 1909 wurde Carter vom wohlhabenden Lord finanziell bei seinen Ausgrabungen unterstützt. Carter machte ein paar archäologisch bedeutende Funde aber der große Coup blieb ihm viele Jahre verwehrt. Erst am 04. November 1922 machte er die Entdeckung seines Lebens: das nahezu unberührte Grab des Tutanchamun. Vollgestopft mit so vielen archäologischen Sensationen, dass Howard Carter auf die drängende Frage des eiligst aus England angereisten Lord Carnarvons, was er denn durch das gebohrte Loch im Grab sehen könnte, nur "wunderbare Dinge" sagen konnte.
Die Geschichte über den "Fluch des Pharao"
Jane Loude Webbs Fluch

Die Geschichte über den Fluch des Pharao gibt es nicht erst seit Tutanchamun. Schon 1827 schrieb die 25-jährige englische Autorin Jane Loude Webb das Kinderbuch "The mummy: a tale of the 22nd century". Das Buch handelt von einer Mumie, die den Held der Geschichte umbringt.
Am Tag der Graböffnung beißt eine Kobra Howard Carters Kanarienvogel. Der Vogel galt bei den ägyptischen Arbeitern als eine Art Glücksbringer. Und ausgerechnet dieser wurde von einer Kobra, dem ägyptischen Symbol der Pharaonen, getötet. Ein schlechtes Omen.
Einige Monate später sticht eine Mücke in Kairo Lord Carnarvon. Beim Rasieren erwischt er mit der scharfen Klinge den Stich und dieser entzündet sich. Sein Immunsystem ist nun so weit geschwächt, dass er eine Lungenentzündung bekommt. Im Fieberwahn schreit er "A bird is scratching my face. A bird is scratching my face."1 (Ein Vogel zerkratzt mein Gesicht). Am 05. April 1923 stirbt Lord Carnarvon. Genau an seinem Todeszeitpunkt fallen in Kairo alle Lichter aus und Carnarvons Hündin Susie heult im weit entfernten England kurz auf und fällt danach tot um.
Gibt es den Fluch wirklich?

Die obige Geschichte bahnte sich ihren Weg durch die Weltpresse, und auch heute glauben viele noch an den Fluch des Pharao. Aber was ist dran an dieser Geschichte?
Der Kanarienvogel

Die Geschichte um Carters Kanarienvogel, der am Tag der Graböffnung von einer Kobra gebissen wurde, stammt von Arthur Weigall – ein Ägyptologe und früherer Journalist. Ob diese Geschichte wahr ist, konnte nie eindeutig bewiesen werden. Einige behaupten, der Kanarienvogel sei einfach nur bei einer Bekannten Carters untergekommen.
Carnarvon auf dem Sterbebett

Mysteriös ist der Satz, den Carnarvon auf dem Sterbebett gesagt haben soll: "Ein Vogel zerkratzt mein Gesicht". Vielleicht kannte der Lord das Grab aus der 1. Zwischenzeit, in dem geschrieben steht, dass Nechbet (geiergestaltige Schutzgottheit) jedem das Gesicht zerkratzt, der irgendetwas in dem Grab anstellen würde. Zumindest muss der Lord sehr starkes Fieber und Wahnvorstellungen gehabt haben.
Der Stromausfall in Kairo

In der Nacht von Lord Carnarvons Tod hat es tatsächlich einen Stromausfall in Kairo gegeben. Carnarvons Sohn erzählte später, dass die Familie im Kairoer Elektrizitätswerk angefragt hätte und die Verantwortlichen keine Erklärung für den Ausfall gehabt hätten. Diese Aussage hat eigentlich nichts zu sagen, denn unerklärliche Stromausfälle kommen auch heute noch in Ägypten häufig vor. Das wird 1923 nicht anders gewesen sein. Zudem gibt es unterschiedliche Aussagen, wann es zu dem Stromausfall gekommen ist. Carnarvons Todeszeitpunkt war laut seiner Sterbeurkunde 1.45 Uhr. Sein Sohn gab den Ausfall in seinen Memoiren um 2.00 Uhr an. Die englische Zeitung "The Daily Express" um 1.40 Uhr, also vor seinem Tod. Egal welche Aussage stimmt - das Licht in Kairo ging nicht genau zum Todeszeitpunkt des Lords aus.
Carnarvons Hündin Susie

Susie, die genau zum Todeszeitpunkt Carnarvons in England laut aufgeheult und danach tot umgefallen sein soll, starb laut den Angaben von Carnarvons Familie tatsächlich in der Todesnacht ihres Herrchens. Aber nicht zum gleichen Zeitpunkt. Der Sohn Carnarvons berichtet in seinen Memoiren von Susies Tod um 3.55 Uhr englischer Ortszeit und, so sagt er weiter, die Uhren in England würden 2 Stunden vorgehen - der Todeszeitpunkt war also um 1.55 Uhr ägyptischer Zeit. Dies ist aber nicht korrekt, denn die Kairoer Zeit geht zwei Stunden nach. Also war es in Kairo 5.55 Uhr als der Hund starb. 4 Stunden nach dem Tod seines Herrchens.
Fluch-Hysterie!

Nach Carnarvons Tod gab es eine wahre Fluch-Hysterie, die in den Medien derart aufgeputscht wurde, dass völlig verängstigte Engländer ihre gesamte Sammlung echter und unechter (und das war die Mehrheit) ägyptischer Artefakte an das verzweifelte British Museum sandte. Wenn jemand starb, der nur irgendetwas mit dem Grab zu tun hatte, wurde es mit dem Fluch assoziiert. Ein Tourist wurde von einem Taxi überfahren: Das muss der Fluch gewesen sein! Ein Grabbesucher wurde von seiner Frau erschossen: Der Fluch hat wieder zugeschlagen! Sogar Menschen, die eines natürlichen Todes, wie Altersschwäche, oder nach langer Krankheit gestorben sind, wurden mit dem "Fluch des Pharao" in allen Gazetten betitelt. Manche hatten noch nicht einmal einen Fuß in das Grab gesetzt und trotzdem hatte auch bei ihnen der Fluch zugeschlagen. Doch nicht nur die Presse, sondern auch Geistheiler und Spirituelle kamen zu Wort. Einer von ihnen war ein Mann namens Cheiro (Kiro ausgesprochen), der Carnarvon noch vor seinem Tod vor einem Fluch gewarnt haben soll. Keine geringere als Maketaton, Tochter Echnatons und Halbschwester Tutanchamuns, soll warnende Worte wie von Geisteshand zu Papier gebracht haben. 'Im Grab würde er eine Krankheit erleiden, von der er sich nie wieder erholen würde und der Tod würde ihn noch in Ägypten ereilen', so soll Maketaton geschrieben haben. Ihre Mumienhand, so erzählte Cheiro, hatte er einen Tag zuvor verbrannt, da sie ständig von selbst blutete.
"Fluch-Opfer"

Jede Menge Leute, die mit dem Grab des Tutanchamun direkt oder indirekt in Berührung gekommen waren, sollen Opfer des Fluchs geworden sein. Darunter waren:2
  1. Georges Bénédite, damaliger Leiter der Abteilung für ägyptische Altertümer im Louvre. Er starb – immerhin 69-jährig – an einem Schlaganfall nach Besuch des Grabes.
  2. Arthur Mace, Konservator der ägyptischen Abteilung des Metropolitan Museums of Art in New York. Er litt schon lange an einer Rippenfellentzündung und starb – 53-jährig – kurz nach Besuch des Grabes
  3. Georg Gould, Sohn eines amerikanischen Finanziers. Er kollabierte mit hohem Fieber nach Besuch des Grabes und starb einige Zeit später an einer Lungenentzündung. Er hatte schon vor dem Besuch des Grabes mit starken gesundheitlichen Problemen zu kämpfen
  4. Lord Carnarvons jüngster Bruder. Er starb 1923
  5. Lord Carnarvons Frau Lady Almina. Sie starb 1929 ebenfalls nach einem Insektenstich (was zu dieser Zeit aber nichts Außergewöhnliches war)
  6. Howard Carters Sekretär Richard Bethel. Er starb ebenfalls 1929 unter mysteriösen Umständen in einem Club, woraufhin sein Vater aus Kummer Selbstmord beging. Zu allem Unglück überfuhr der Leichenwagen auch noch ein 8-jähriges Mädchen.
So starben einige, die mit dem Grab irgendwie in Verbindung standen. Aber es waren letztendlich hunderte, die zu jener Zeit das Grab besucht hatten. Und derjenige, der das Grab entdeckte und auf dem der Fluch ja eigentlich erst recht lasten müsste, starb erst 17 Jahre nach der Entdeckung. Howard Carter schied erst 1939 im Alter von 55 Jahren aus dem Leben. Und genauso wie Carter starben viele andere, die direkt mit dem Grab zu tun hatten, erst viele Jahre nach der Entdeckung.
Der Fluch-Mythos geht weiter

Der Fluch des Pharao geisterte noch viele weitere Jahre durch die Presse. Zuletzt 2005, als Tutanchamun aus seinem Grab geholt wurde, um ihn einer gründlichen CT-Untersuchung zu unterziehen. Das Auto mit dem CT-Scanner hatte beinahe einen Unfall, ein Sandsturm fegte über die Köpfe der Wissenschaftler und der Scanner fiel geschlagene 2 Stunden komplett aus.
Auch heute noch, fast 90 Jahre nach der Entdeckung von Tutanchamuns Grab, fürchten viele den Fluch des Pharao. Zahi Hawass, ehemaliger Leiter der ägyptischen Altertümerverwaltung, erzählte folgende Anekdote: Eine Kanadierin hörte von den Anstrengungen der SCA (die ägyptische Altertümerverwaltung), gestohlene Altertümer wieder nach Ägypten zurückzubringen. Sie schrieb an Zahi Hawass, dass sie für 10 000 Pfund eine antike ägyptische Statue in London gekauft hätte und sie diese gerne wieder in ihr Ursprungsland zurückgeben wollte. Hawass schrieb, glücklich über die Großzügigkeit dieser Frau, einen Dankesbrief zurück. Umso größer das Entsetzen, als die Dame ihre 10 000 Pfund Ausgaben für die Statue wiederhaben wollte und auch gleich ihre Adresse, wohin der Scheck gehen sollte, zurückschickte. Hawass wollte aber kein Geld geben, da er Bedenken hatte, andere könnten solche Forderungen zum Vorbild nehmen. Doch er wollte diese wunderschöne Statue eines Mädchens, um dessen Körper sich eine Schlange windet, unbedingt haben. Also schrieb er der Frau zurück und erzählte ihr vom Fluch des Pharao und dass dieser Fluch jeden befällt, der es wagt, eine Statue aus einem Grab in seinem Haus aufzustellen. Die Pharaonen wären erbost über solche Taten und Flüche würden dadurch geradezu provoziert. Kurz nachdem der Brief in Kanada ankam, ging die Frau kurzerhand zur ägyptischen Botschaft in Toronto und gab ihre Statue ohne weitere Forderungen kostenlos ab.
Ob man nun an den Fluch des Pharao glaubt oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich persönlich halte die Tatsache, dass ein Fluch ja eigentlich den Entdecker treffen müsste – und das wäre bei Tutanchamun ja nun einmal Howard Carter gewesen – für das ausschlaggebendste Argument, nicht daran zu glauben.

Wednesday, June 29, 2016

Nofretete

Nofretete ist zu einer Ikone für Frauen geworden exemplarisch für seine Stärke, Kraft und Schönheit, die ägyptische Königin, die im Herzen der ganzen Welt gekrönt wurde
Nofretete (Aussprache: [nɔfʁəˈteːtə]) (in anderen Sprachen meist „Nefertiti“, ägyptisch Nfr.t-jy.tj, ursprüngliche Aussprache etwa Nafteta[1]) war die Hauptgemahlin (Große königliche Gemahlin) des Pharao Echnaton (Amenophis IV.) und lebte im 14. Jahrhundert v. Chr. Bekannt wurde sie durch die Büste aus Kalkstein und Gips, die im Ägyptischen Museum im Nordflügel des Neuen Museums (Museumsinsel) in Berlin ausgestellt ist.
Ihr Name Neferet-iti bedeutet Die Schöne ist gekommen und tritt ab dem 5. Regierungsjahr Echnatons mit dem Beinamen Nefer-neferu-Aton (Schön sind die Schönheiten des Aton) in Kartuschenform auf. Sie trägt die Titel Große königliche Gemahlin und Herrin der Beiden Länder, der auf einigen Talatat-Blöcken aus Karnak bezeugt ist. Im Grab des Echnaton erscheint sie als Gebieterin von Ober- und Unterägypten. In einigen Texten wird sie zudem als Groß an Gunst und auf einem Uschebti als Fürstin und Große im Palast betitelt
Herkunft
Über die Kindheit Nofretetes und über ihre Abstammung können keine sicheren Aussagen getroffen werden. Früher wurde behauptet, dass ihr Name, Die Schöne ist gekommen, auf eine ausländische Abstammung hindeute, wofür es jedoch keine archäologischen Beweise gibt. Versuche, sie mit der hurritischen Taduhepa, der Tochter des Königs Tušratta gleichzusetzen, konnten nicht überzeugen. Heute ist man der Ansicht, dass Nofretete der ägyptischen Oberschicht angehörte und nicht erst im heiratsfähigen Alter nach Ägypten kam. Hinweise darauf gibt das Königsgrab ihres Ehemanns in Achet-Aton, in dem Tij, die Gemahlin des späteren Königs Eje, als „große Amme“ Nofretetes bezeichnet wird. Demnach wäre es möglich, dass Nofretete eine Tochter Ejes aus früherer Ehe und Tij ihre Stiefmutter war, die sie als Halbwaise aufzog. Nach einer weniger verbreiteten Theorie könnte sie auch eine Tochter von Amenophis III. aus einer Nebenlinie sein. Umstritten ist außerdem, ob Nofretete die Schwester von Mutnedjmet, der zweiten Gemahlin von Haremhab war. In den Aufzeichnungen tritt diese als „Schwester der Königin“ auf, jedoch könnte ihr Name auch als Mutbeneret gelesen werden.
Nofretete als Mitregentin
In der nun beginnenden Amarna-Epoche spielte sie sowohl im religiösen als auch politischen Leben eine bedeutende Rolle. Die generell starke Position der Frau im Alten Ägypten wurde unter Echnaton für Nofretete besonders gesteigert. Sie wurde zu einer Art Mitregentin gemacht und zumindest symbolisch mit der pharaonischen Macht ausgestattet. Die berühmte blaue Krone auf der Büste ist die eigens für Nofretete entwickelte Hohe Krone und bildet ein Gegenstück zum Chepresch ab, einen Kriegshelm. Normalerweise vom König allein ausgeführte symbolische oder rituelle Handlungen werden nun auch von der Königin vollzogen. So wurde sie mehrfach in pharao-typischen Szenen, wie z. B. Kriegsführung oder dem Niederschlagen der Feinde dargestellt. Auch wird sie auf dem Streitwagen gezeigt oder bei der Verleihung des Ehrengoldes mit einbezogen, die sonst nur vom König allein durchgeführt wird
Die sogenannte „Familienszene“, ein Altarbild der königlichen Familie das sich im Ägyptischen Museum Berlin befindet, deutet vielleicht sogar darauf hin, dass die Regierungsgeschäfte in der Hand von Nofretete lagen, während Echnaton sich dagegen verstärkt um die religiösen und kultischen Belange kümmerte. Auf der Darstellung sitzt die Königin auf einem Stuhl mit dem Symbol der „Vereinigung der Beiden Länder“ (sema-taui). Normalerweise war dieser Platz dem König vorbehalten, der die Rolle des „Königs der Beiden Länder“ verkörperte und damit in der Nachfolge des ersten Reichseinigers Menes stand. Ein weiteres Indiz für ihre besondere politische Stellung findet sich im Grab des Panehsi in Amarna. Hier ist sie mit der königlichen Atef-Krone zu sehen, die bis dahin nur, als einzige Frau, von Hatschepsut getragen wurde.
Tod
Sowohl der Grund für Nofretetes Tod als auch Ort und Zeit sind unbekannt. Bisherige Vermutungen datierten das Todesjahr auf 1338 v. Chr., das 14. Regierungsjahr von Echnaton. Andere Quellen vermuteten ihren Tod im 12. Regierungsjahr. Marc Gabolde nahm an, dass Nofretete mindestens bis kurz vor Echnatons Tod gelebt hatte. Es wurde auch spekuliert, ob sie eventuell ermordet oder verstoßen worden sei. Ein Tod aufgrund einer plötzlichen Erkrankung wurde ebenfalls erwogen. Falls sie als König Semenchkare die Thronfolge angetreten hatte, verschwand sie nach wenigen Jahren, zusammen mit ihrer Tochter und Mit-Regentin Meritaton.
Wissenschaftler der niederländischen Katholischen Universität Leuven in Belgien gaben im Dezember 2012 zur Ausstellungseröffnung „Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete.“ bekannt, dass sie zu Jahresbeginn in einem Steinbruch nahe Achet-Aton eine Inschrift entdeckt haben, die sowohl Nofretete als auch Echnaton in dessen 16. Regierungsjahr („Jahr 16, 3. Monat, Tag 15“) nennt. Der Steinbruch „Deir Abu Hinnis“ diente zu Echnatons Regierungszeit als Hauptlieferort von Material für seine neue Hauptstadt Achet-Aton. Damit entzieht diese Entdeckung allen bisherigen Hypothesen und Spekulationen die Grundlage über den Verbleib der Königin nach dem 12. beziehungsweise 14. Regierungsjahr Echnatons
Mumie und Grab
Erste Spuren zum Verbleib ihrer Mumie und ihres Begräbnisses finden sich in der königlichen Nekropole in Amarna (dem ehemaligen Achet-Aton), wo Bruchstücke zweier Uschebtifiguren gefunden wurden, die folgende Aufschrift tragen:
„Fürstin, Große des Palastes, Gesegnete des Königs Echnatons, große königliche Gemahlin“
– Uschebtis der Nofretete, Brooklyn 33.51 und Louvre AF 9904
Falls die Uschebtis nicht schon lange vor Nofretetes Tod angefertigt wurden, deuten die Inschriften auf eine fortwährende Regentschaft Echnatons zum Zeitpunkt ihres Todes hin, was gegen eine Alleinherrschaft Nofretetes oder Gleichsetzung mit Semenchkare sprechen würde. In Amarna befindet sich außerdem das Felsgrab Nr. 26, das für Echnaton und Angehörige der königlichen Familie bestimmt war. Den Wanddekorationen und gefundenen Überresten zufolge sollten vermutlich auch Maketaton und Teje dort bestattet werde
Mit der Aufgabe des Amarna-Friedhofes wurden sämtliche Mumien nach Theben ins Tal der Könige umgebettet, insbesondere die Leiche Echnatons scheint im Grab KV55 neu bestattet worden zu sein. Teje gelangte ins Mumiendepot nach KV35, wo sich auch die sogenannte Younger Lady befindet. Die Mumie wurde ursprünglich als diejenige von Nofretete vermutet, jedoch konnten DNS-Analysen aus dem Jahr 2010 eine Identifizierung ausschließen. Zwar handelte es sich bei der Younger Lady eindeutig um die Mutter von Tutanchamun, darüber hinaus konnte aber eine direkte Verwandtschaft mit Amenophis III. und Teje nachgewiesen werden, die bei Nofretete nicht vorhanden zu sein scheint. Eine mögliche Alternative für den Verbleib der Mumie Nofretetes ist die Cachette von Deir el-Bahari. Diese Theorie wird von Nicholas Reeves bevorzugt, der im Jahr 2000 mit Hilfe von Bodenradardaten ein neues Grab im Tal der Könige ausfindig gemacht hatte. Er bezeichnete es vormals als „KV64“ und brachte dieses Grab der Radar-Anomalie 2006 mit Nofretete in Verbindung. Ein Grab mit der Nummer KV64 wurde dann 2012 von der Grabungsmission der Universität Basel unter der Leitung von Susanne Bickel untersucht. Gefunden wurde eine sekundäre Bestattung der 22. Dynastie einer Priesterin namens Nehmes-Bastet und lediglich wenige Reste einer ursprünglichen Bestattung aus der 18. Dynastie. Bislang ist keine Verbindung zu Nofretete zu erkennen.
Heirat mit Amenophis IV
Familienszene im Grab des Huja mit den vier ältesten Töchtern.
Ob die Heirat mit Amenophis IV. vor oder nach der Thronbesteigung stattfand ist nicht eindeutig feststellbar. Nofretete hatte insgesamt sechs Töchter. In den ersten Regierungsjahren werden die beiden ältesten Töchter Meritaton und Maketaton geboren. Die dritte Tochter Anchesenpaaton, die spätere Gemahlin von Tutanchamun, folgte um das Jahr 7 herum und ist die letzte Prinzessin, die noch in Theben dargestellt wird. Bis zum zwölften Regierungsjahr bringt Nofretete mit Neferneferuaton, Neferneferure und Setepenre drei weitere Töchter zur Welt, von denen vermutlich nur Neferneferuaton ihre Eltern überlebt. Über gemeinsame Söhne der beiden ist nichts bekannt. Nofretete und Echnaton waren das erste Königspaar, das sein Privatleben in der Öffentlichkeit abbilden ließ, wovon zahlreiche intime Familienszenen mit den Töchtern zeugen. Die gesamte Königsfamilie wird auf diesen Darstellungen stets durch die Strahlen der Sonnenscheibe des Aton beschützt.

Philae

Philae (arabisch أنس الوجود, DMG Ânas el woǵud, ehemals auch Bilaq; koptisch Pilak oder Pelak; auch Hut-chenti, Haus des Anfangs) ist eine durch den Stausee der alten Assuan-Staumauer überflutete Insel im ägyptischen Niltal. Sie befand sich etwa acht Kilometer südlich der oberägyptischen Stadt Assuan. Bekannt war Philae für die dort errichteten Tempelanlagen (Tempel von Philae) des Isis-Heiligtums, die wegen der Überflutung der Insel durch den Stausee auf die benachbarte Insel Agilkia versetzt wurde.
Geschichte
Philae war mit 400 Metern Länge und 135 Metern Breite die größte dreier Inseln am Südende des ersten Katarakts, einer durch Stromschnellen gekennzeichneten Felsbarriere des Nil. Die beiden anderen Flussinseln waren das etwa 500 Meter entfernte, höher gelegene Agilkia und die kleine, besonders heilige Insel Bigeh, auf der sich die mythologische Grabstätte des Gottes Osiris befand. Auf Philae, gelegen in der Ecke einer kleinen Bucht am östlichen Nilufer, stand der der Göttin Isis, der Gemahlin des Osiris, geweihte Tempel, ein Pilgerort für die Ägypter der Antike. Von hier brachen die Priester in Booten nach Bigeh auf, um auf der ansonsten für den Zutritt von Menschen verbotenen Insel auf 360 Opfertischen dem Osiris Gaben darzubringen.
Durch Inschriften oder literarische Quellen sind auf Philae vermutlich ab Anfang, sicher ab der Mitte des 4. Jahrhunderts Bischöfe belegt. Für das Jahr 362 ist ein Bischof Markus bestätigt, folglich dürfte es ab dieser Zeit auch eine Kirche gegeben haben. Die von Kaiser Theodosius I. 391 n. Chr. verordnete Schließung heidnischer Tempel wurde auf Philae nicht durchgesetzt. Die Insel blieb damit der letzte Ort in Ägypten, an dem die alten Kulte offen praktiziert werden durften, was auch damit zusammenhing, dass das Heiligtum überregional bedeutsam war und dazu diente, römischen Einfluss über die Reichsgrenze hinaus zu stärken. Vor allem Blemmyer, die nicht zum Imperium Romanum gehörten, besuchten den Tempel regelmäßig. Der Isis-Kult auf Philae wurde darum erst zwischen 535 und 537 durch den oströmischen Kaisers Justinian I. verboten, der Tempel auf seinen Befehl hin geschlossen. Treibende Kraft war der Patriarch von Alexandria, der sich auf diese Weise zu profilieren suchte. Die Priester des Kultes mussten die Insel verlassen; ihr Tempel wurde unmittelbar anschließend in eine Kirche des heiligen Stephanos umgewandelt. Datierte Inschriften nennen zudem den Bischof Theodorus von Philae - er amtierte ab etwa 525 bis mindestens 577 -, unter dessen Leitung der Kirchenbau eingeweiht wurde. Außer der in den Pronaos des Isistempels eingebauten dreischiffigen Stephanoskirche gab es nach den geringen archäologischen Resten zu urteilen fünf oder sechs weitere Kirchen, deren Bauzeiten in das 6. bis 8. Jahrhundert datiert werden
Bis ins 19. Jahrhundert blieb Philae von Überschwemmungen durch die Wasser des Nil verschont. Dies änderte sich ab 1902 mit der Fertigstellung der alten Assuan-Staumauer fünf Kilometer südlich der Stadt Assuan. Zehn Monate des Jahres wurde die Insel nun vom künstlich angelegten Stausee überspült. Nur während der Öffnung der Schleusen des Dammes wegen des Hochwasserdrucks im August und September fiel die Tempelinsel zeitweise trocken. Der Bau des Assuan-Hochdamms 1960 bis 1971 etwa sechs Kilometer südlich von Philae eröffnete für die Bauten auf der Insel neue Probleme: statt eines gleichmäßigen Wasserpegels hätte ein ständiger Zu- und Abfluss des Wassers zwischen den beiden Staumauern des alten und neuen Dammes die Fundamente der Tempelanlagen ausgewaschen. Ein Einsturz im Laufe der Zeit wäre die Folge gewesen.
Im Zusammenhang mit der Rettungsaktion für Nubiens Denkmäler plante man schließlich ab 1972 den Umzug der Tempelanlagen von Philae auf höher gelegenes Gelände. Als Umzugsort wurde die nordwestliche Nachbarinsel Agilkia ausersehen. Man gestaltete sie unter der Berücksichtigung der Topografie von Philae um, zersägte die wichtigsten Bauten in 37.363 zwischen 2 und 25 Tonnen schwere Blöcke und baute die Anlagen originalgetreu wieder auf. Die Arbeiten dauerten von 1977 bis 1980. Im Einzelnen wurden versetzt: der Tempel der Isis, der Pavillon des Nektanebos I., der Trajan-Pavillon, der kleine Tempel der Hathor, der Tempel des Harendotes, der Pavillon des Psammetich II., die Hadrian-Bastion, der Tempel des Imhotep, der Tempel des Mandulis und der Tempel des Arensnuphis-Dedun. Die Bauten von Philae stehen seit 1979 auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten
Legende
Der Legende nach ist Philae der Platz, an dem Isis das Herz ihres Mannes Osiris fand, nachdem – gemäß dem Osirismythos – sein Bruder Seth ihn umgebracht, zerstückelt und die Teile im ganzen Land versteckt hatte. Letztlich fanden Isis und ihre Schwester Nephthys alle verstreuten Teile des Osiris und setzten seinen Leichnam wieder zusammen. Doch Osiris wollte nicht mehr im Diesseits bleiben und entschied sich fürs Jenseits. Sozusagen im göttlichen Austausch wurde Isis schwanger und brachte den Gott Horus zur Welt.
Die Reliefs im Inneren des Mammisi (Geburtshaus) schildern die Geburt des kindlichen Horus, der als erwachsene Gottheit Harendotes mit Isis und Osiris eine der beiden Göttertriaden auf Philae bildete. Isis, die im Gebiet um den ersten Katarakt als Herrin der Überschwemmung verehrt wurde, war im gesamten Römischen Imperium als Göttin der Fruchtbarkeit, der Liebe und der Erlösung beliebt. Philae war eines der Hauptheiligtümer dieser Zeit.
Nicht nur die Muttergöttin Isis oder der Nil wurden auf Philae als Lebensspender verehrt, sondern ebenso die Sonne. Als Tochter des Re erschien Tefnut als Hathor im Göttermythos Die Heimkehr der Göttin auch als Sonnenauge. Vor diesem Hintergrund wurde auf Philae als zweite Göttertriade Chnum-Re, Hathor von Bigge und Hor-pa-chered verehrt. Die Doppelseitigkeit des Wesens von Tefnut kommt auf einer Inschrift zum Ausdruck: Als Sachmet ist sie zornig, als Bastet fröhlich. Sachmet, Bastet, Sopdet, Hathor und Isis sind in Tefnut vereint. Als Sonnenauge hatte sich die Göttin während des Winters tief in den Süden nach Nubien verzogen, weshalb sie auch den Beinamen die nubische Katze trug:
„Der Festjubel ist mit dir fortgezogen, die Trunkenheit verschwand und wurde nicht gefunden. Schlimmer Streit ist in ganz Ägypten. Der Festsaal des Re ist erstarrt, die Trinkhalle des Atum ist bedrückt. Sie alle sind mit dir fortgezogen und haben sich vor Ägypten verborgen. Man ist in Heiterkeit unter den Nubiern.“
– Als Sonnenauge verspürte sie offenbar wenig Neigung, nach Ägypten zurückzukehren. Re sandte ihr den Götterboten Thot nach, dem es gelang, die Abtrünnige zur Rückkehr zu bewegen. In Ägypten angekommen, feierte das ganze Land im Rahmen des Hathor-Festes und des Bastet-Festes mit der Göttin ihre glückliche Heimkehr:
„Der Affe (Thot) war vor ihr an jedem Ort, wohin sie gehen würde. Die Göttin zog in Freude weiter, indem sie in ihrer schönen Gestalt der Tefnut war. Man meldete es Re im großen Palast. Er kam aus Heliopolis nach Memphis vor sie. Er begrüßte die Göttin und feierte mit ihr ein Fest in Memphis.“

Tempelinsel Philae Umsetzung der Tempel nach Agilika

Die Tempelanlagen von der Nilinsel Philae
Etwa drei Kilometer südlich des alten Assuan Staudammes und auch südlich des ersten Kataraktes befindet sich eine Insel, die wie die Insel Neu Kalabscha oder die Tempel von Abu Simbel zur neuen Heimat bedeutender historischer Bauwerke aus dem Alten Ägypten geworden ist. Die Tempelanlagen, die sich heute auf der Insel Agilika in der Nähe von Assuan befinden, standen ursprünglich auf der Nilinsel Philae, die schon beim Bau des ersten Staudammes vom ersten Stausee bedroht war und schließlich im Wasser versank. Die Kulturdenkmäler von Philae standen daraufhin fast 80 Jahre im Wasser, bevor sie in den 1970er Jahren auf die Nachbarinsel Agilika umgesetzt, was dieser Insel heute zu dem Namen Neu-Philae verholfen hat.
Auf Neu-Philae können die Besucher heute einige der schönsten und am besten erhaltenen Tempelanlagen Ägyptens besuchen, die ursprünglich der Göttin Isis geweiht waren. Eine historische Schilderung beschreibt die alte Insel Philae als 450 Meter langes und 150 Meter breites Eiland im Nil, das mit Palmen und Büschen bewachsen war. Die Insel war somit ein kleines Naturwunder inmitten der nubischen Felswüste. Die meisten Bauten auf der Insel Philae wurden zur Zeit der griechisch-römischen Antike errichtet und trugen umfangreiche Schmuckreliefs. Da der Isis-Kult in der zweiten Hälfte des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts sehr populär war, und zwar nicht nur in Ägypten sondern in weiten Teilen Mitteleuropas, war auch die Insel Philae sehr bekannt.
Wie schon erwähnt, waren die Tempelbauten nach der Errichtung des ersten Assuan-Staudamms gefährdet. Nach der Eröffnung dieses Dammes 1902 begann das Wasser um die Insel anzusteigen, denn sie liegt ja nur zwei Kilometer südlich der alten Staumauer. Die Tempelanlagen ragten zur Hälfte aus dem Wasser und Besichtigungen konnten nur noch vom Boot aus durchgeführt werden. Nur in den Sommermonaten, wenn die Schleusen des Staudamms sporadisch geöffnet wurden, fiel die Insel trocken und die Pracht der Tempelanlage kam wieder zum Vorschein. Allerdings litt die Substanz im Laufe der Jahre immer mehr, denn das Wasser wirkte zwar entsalzend, die farbenprächtigen Reliefs hatten ihm jedoch nichts entgegenzusetzen, so dass sie für immer verloren gingen.
Mit dem Bau des großen Staudamms in den 1960er Jahren geriet die Insel Philae noch stärker in die Gefährdung durch das Nilwasser. Nun befand sie sich genau zwischen den beiden Staumauern im sogenannten Zwischenstausee. Das Wasser in diesem See wurde nun nicht konstant auf einem Niveau gehalten, sondern der Wasserstand wechselte in sehr kurzen Zyklen zwischen hoch und niedrig, was nötig war, damit die Wasserkraftwerke effizient arbeiten konnten. Das bedeutete aber auch, dass die Tempelbauten in schneller Folge trockneten und dann wieder durchfeuchtet wurden. Man erkannte nun, dass die Tempelanlagen einen so unschätzbaren, kulturhistorischen Wert besitzen, dass sie unbedingt erhalten werden mussten. Dies konnte nur durch ein Umsetzen von der Insel Philae an einen anderen Standort gelingen.
Unter der Schirmherrschaft der UNESCO wurden dann die Tempelanlagen von Philae wie die Tempel von Kalabscha und Abu Simbel abgebaut. Auf der 600 Meter nordwestlich gelegenen Insel Agilika wurden die Tempel dann wieder aufgebaut. Bevor es dazu kam, waren aber auch verschiedene andere Pläne diskutiert worden. Die Ideen reichten zum Beispiel von einer Anhebung der Insel oder den Bau von riesigen Deichen um die Insel herum bis hin zu einer Verlegung des Tempelkomplexes in die USA, was durch einen finanzkräftigen Investor möglich gewesen wäre.
Allerdings darf man nicht denken, dass so eine Umsetzung innerhalb weniger Monate von statten ging. Um die Insel Philea wurde 1972 ein Damm errichtet und das Wasser über der Insel abgepumpt. Dann wurden die Tempelbauten vom Nilschlamm befreit und erst 1977, fünf Jahre später, konnte mit dem eigentlichen Abbau begonnen werden. Katalogisieren, kennzeichnen, markieren, zersägen und transportieren waren nun die Haupttätigkeiten auf der Baustelle an der Insel Philae. Die kleinsten Bauteile wogen dabei zwei Tonnen, die größten bis zu 25 Tonnen. Während der Umsetzung erlebten die Beteiligten auch Überraschungen. So wurden Baublöcke älterer Tempel gefunden, die sowohl aus der Gegend um Assuan stammten als auch aus dem 250 Kilometer flussabwärts gelegenen Tempelkomplex von Luxor und Karnak. Mit einem Kostenumfang von 30 Millionen US-Dollar wurde der neue, umgesetzte Tempelkomplex im März 1980 übergeben und die Anlage damit offiziell eingeweiht. Als Würdigung des Komplexes wurde die Anlage im gleichen Jahr in die UNESCO Weltkulturerbeliste aufgenommen. Damit sind die Tempel vor dem Verfall bewahrt und für die Nachwelt erhalten, denn sie wären sonst nicht nur achtzig Jahre dem Verfall preisgegeben gewesen, sondern für immer irreparabel verloren gegangen. Auch wenn die Bauten jetzt auf einer anderen Insel als ursprünglich stehen und man an den Verfärbungen des Gesteins immer noch den einstigen Wasserstand nach dem Bau des ersten Assuan Staudammes erkennen kann, ist es doch gelungen, den Charakter der Tempelanlage von Philae auf die Insel Agilika zu übertragen. Allerdings ist nicht die gesamte Bausubstanz versetzt worden. Die Fundamente der Tempel, der Tempel des Augustus, das Tor des Diokletian und zwei koptische Basiliken sind aus Kostengründen auf der Insel Philae verblieben und befinden sich nun am Grund des Zwischenstausees.

Tutanchamuns Dolch stammt aus dem All

Pharao Tutanchamun besass eine wahrlich überirdische Waffe: Die Klinge seines Dolches wurde mit Eisen aus einem Meteoriten hergestellt.
Beinahe hundert Jahre sind vergangen, seit Archäologen im ägyptischen Tal der Könige das Grab des Pharaos Tutanchamun entdeckten. Und noch immer ziehen seine Geheimnisse Laien wie Experten in ihren Bann. Nun haben Forscher aus Italien und Ägypten ein weiteres Rätsel gelöst.
Sie konnten den Nachweis erbringen, dass ein Dolch, der bei der Mumie des Kinderpharaos gefunden worden war, aus Meteoriteneisen besteht. Damit bestätigten sie eine bereits früher von Forschern geäusserte Vermutung. Damals wurde geschmolzenes Eisen nur sehr selten verwendet.
Ägypten begann die breite Nutzung von Eisen erst relativ spät im 1. Jahrtausend vor Christus. Zur Zeit Tutanchamuns, der etwa von 1332 bis 1323 v. Chr. regierte, waren Kupfer, Bronze und Gold die gebräuchlichen Metalle. Eisen galt als wertvoller als Gold.
Eindeutige Werte
Die Forscher haben die Klinge des Dolches mithilfe der Röntgenfluoreszenz-Analysen untersucht und festgestellt, dass der Nickel- und Kobaltanteil deutlich höher ist als in irdischen Eisenerzen, wie sie im Fachjournal «Meteoritics & Planetary Science» schreiben. Demnach gleicht die Zusammensetzung des Dolcheisens jener von elf bekannten Eisenmeteoriten.
«Dieser hohe Anteil an Nickel zusammen mit den Spuren von Kobalt spricht dafür, dass das Metall des Dolchs extraterrestrischen Ursprungs ist», erklärten die Forscher.
Sie gehen davon aus, dass die Ägypter wussten, womit sie arbeiteten. «Die Ägypter massen dem Meteoriteneisen einen hohen Wert zu und verwendeten es daher vor allem für ornamentale, rituelle und zeremonielle heisst es im Bericht.
Vom Kharga-Meteoriten?
Um die genaue Herkunft des Eisens zu bestimmen, untersuchten die Forscher alle Meteoriten, die in einem Umkreis von 2000 Kilometern um das Rote Meer niedergegangen waren.
Von 20, die in Frage kamen, stimmte einer mit der Zusammensetzung der Dolchklinge überein: der Kharga-Meteorit, der um das Jahr 2000 v. Chr. 150 Kilometer westlich von Alexandria niedergegangen war. Ob das Dolchmaterial wirklich von diesem Meteoriten stammt, kann aber nicht abschliessend belegt werden.
Ende 2014 hatten Reinigungskräfte Tutanchamuns Maske im Ägyptischen Museum beschädigt, worauf eine grossangelegte Reparaturaktion nötig wurde.

Sultan Hassan Moschee

Die Moschee und Madrasa des Sultans Hassan der wichtigsten und schönsten Gebäude, die die Architektur des frühen Mamluken Ära, in Kairo, eine Ära, von der architektonischen Pracht markiert darstellen.
(Madrasa ist seit dem 10. Jahrhundert die Bezeichnung für eine Schule, in der islamische Wissenschaften unterrichtet werden. )
Die Geschichte geht, dass der Bau dieser Anlage war umständlich und tragisch, war der Bau in der Zeit zwischen 1356 und 1363 in den Händen der Sultan Hassan, der vor dem Abschluss des Baus der Moschee getötet wurde kurz.
1361 stürzte jedoch das Minarett ein, das über dem Haupttor errichtet wurde. Dies führte zu zahlreichen Toten und wurde als schlechtes Zeichen für den Sultan ausgelegt. Tatsächlich wurde er 33 Tage später ermordet. Der Bau wurde niemals wirklich fertiggestellt, obwohl die Bauarbeiten fortgesetzt wurden. Die Leiche des Sultans wurde nicht hier bestattet
Die Moschee steht am Rand der mittelalterlichen Stadt, nahe der Zitadelle. Dadurch hatte der Bau auch eine strategische Bedeutung und wurde mehrmals von Aufständischen als Festung benutzt.

Tuesday, June 28, 2016

Mehmed Ali Pascha Das neue Ägypten Teil 3

Mehmed Ali Pascha Das neue Ägypten Teil 3
Mehmed Ali Pascha ist mehr als nur ein militärischer und ökonomischer Autokrat
Im Gespräch mit Fürst Pückler erläutert der Pascha sein Rezept. Er hoffe, Pückler werde mit dem, was er bereits geleistet habe, zufrieden sein, obgleich man auch hier nie einen europäischen Maßstab anlegen dürfe. "Bald", fügt er hinzu, "wird dieses Land wenigstens imstande sein, sich im Notfall unabhängig von andern Ländern und ihren Produkten eine Zeit lang selbst genügen zu können. Deshalb, und nicht bloß des Gewinnes wegen, obgleich auch dieser mir nicht entgeht, lege ich eine so große Anzahl neuer Manufakturen und Fabriken an." Mehmed Ali stilisiert sich zum Friedensfürsten, der Ägypten im merkantilistischen Sinn autark machen will. Er wünsche, gesteht er Pückler, "dass das Schicksal mir gestatten möge, alle meine Kräfte der Industrie und dem Ackerbau allein widmen zu dürfen. Krieg habe ich immer nur geführt, wo er nicht zu vermeiden war, und ich bin fern davon, ihn zu lieben."
Tatsächlich ist seine Agrarpolitik keine Entwicklungspolitik, sondern mehrt vor allem den Militäretat. Die von den Osmanen 1826 bei Missolunghi im Triumph über die Griechen so bewunderte und 1832 bei Konya, in der Schlacht gegen die eigenen Männer, so gefürchtete ägyptische Armee kostet das Land viel Geld und Kraft. Mehmed Alis Generäle setzen auf Zwangsrekrutierungen; viele Soldaten versuchen sich durch Desertion und Selbstverstümmelung zu entziehen. Die scharfe Trennlinie zwischen dem türkischsprachigen Offizierskorps und dem Fußvolk besteht noch Jahrzehnte nach Mehmed Alis Tod fort. Zudem erhält ein einfacher Soldat einen minimalen Sold, während ein Offizier das 500-Fache verdient – in der osmanischen Armee ist das Verhältnis 1:60.
Doch Mehmed Ali Pascha ist mehr als nur ein militärischer und ökonomischer Autokrat. Er fördert die (türkischsprachige) Buchproduktion und schickt über hundert ägyptische Studenten nach Paris, darunter viele Al-Azhar-Schüler. Auch dies gehört zu seinem Modernisierungsprojekt.
Verblüffend allerdings bleibt, dass sich Kairos Einwohnerzahl zwischen 1798 (270.000 Menschen) und 1866 (282.000 Menschen) trotz des Wirtschaftsbooms kaum verändert. Die Stadt verharrt in einer seltsamen Rückständigkeit. Die Straßen sind für Fahrzeuge schwer zu passieren. Mehmed Ali selber benutzt als Einziger eine Kutsche, angeblich hat er sie von einem Kardinal erworben.
Obwohl er für sein Schloss Schubra europäische Architekturideen durchaus schätzt, zeigt er sich andernorts eher konservativ. Die unter seiner Herrschaft 1824 begonnene berühmte Alabastermoschee in Kairos Zitadelle orientiert sich am osmanisch-imperialen Stil, am ehesten wohl an Istanbuls Blauer Moschee. Ob dies geheimer Ambition Ausdruck geben soll? Dem Griff nach Sultanat und Kalifat?
1841 wird Mehmed Ali nach seinem Vorstoß bis ins westliche Anatolien von den europäischen Mächten in die Schranken gewiesen; in London, Wien, Berlin und St. Petersburg fürchtet man das jähe Auseinanderbrechen des Osmanischen Reiches. Jetzt setzt der blutjunge Sultan Abdülmecid, der 1839 Mahmud II. auf den Thron am Bosporus gefolgt ist, einen Brief an seinen "Wesir" Mehmed Ali auf, genauer einen Ferman, ein offizielles Befehlsschreiben. Der Pascha wird an seine Gefolgstreue erinnert: Ägypten sei eine Provinz des Reiches und keinesfalls souverän. Das Heer sei auf 18.000 Mann zu beschränken, die Flotte aufzulösen. Mehmed Ali dagegen bekommt nur eines, freilich das ihm Wichtigste: die Erbfolge für seine Familie als Statthalter, als Vizekönige von Ägypten.
Am 12. September 1849 stirbt der Pascha in Alexandria. Die Staatsgeschäfte hat er da für eine geraume Zeit schon nicht mehr geführt; bei seiner Beisetzung in Kairo folgt nur eine recht überschaubare Volksmenge dem Leichnam bis zum Grab bei der Alabastermoschee.
Die Familie übernimmt. Unter den Nachkommen erlangt der Khedive (Vizekönig) Ismail, ein Enkel Mehmed Alis, besondere Berühmtheit: Unter seiner Regentschaft entsteht der Sueskanal, der 1869 eröffnet wird. Das Osmanisch-Türkische bleibt übrigens bis in die 1870er Jahre in Ägypten die Sprache der Kanzlei. Am Hof gelten Türkischkenntnisse als unerlässlich. Erst der notorisch faule Faruk, der letzte Herrscher des Hauses Muhammad Ali, der 1952 von den Freien Offizieren um Nagib und Nasser weggeputscht wird, weigert sich, Türkisch zu lernen. Als man ihn als Schulkind dazu auffordert, sagt er nur: Wozu? Er sei doch eigentlich Albaner.
Bleibt der Kult um den Ahnen, um Mehmed Ali Pascha, den "Gründer der ägyptischen Nation". Sein Reiterstandbild in Alexandria hat die Stürme aller Putsche und Revolutionen überstanden. In verblüffender Parallele zur unerschütterlichen Verehrung Atatürks in der Türkei, eines anderen Pascha aus Makedonien, halten die Ägypter Mehmed Alis Andenken in Ehren – auch wenn sie von seiner raffgierigen und späterhin (unter der englischen Herrschaft von 1882 bis zum Zweiten Weltkrieg) weithin machtlosen Dynastie nichts wissen wollen. So lobt ihn 1949 der Nationalistenführer Mustafa Kamil: Mehmed Ali habe Ägyptens Unabhängigkeit begründet, die Regierung reorganisiert, alle staatlichen Stellen für gebürtige Ägypter geöffnet und Schulden vermieden. Letztlich, und damit spielt er auf die "Akklamation" von 1805 an, sei er durch die Stimme des Volkes zur Macht gelangt. Soll man das glauben?

Mohamad Ali Pascha 2

Das neue Ägypten Teil 2
: Brutal schaltet Mohamad Ali Pascha die mamlukische Elite aus, die Ägypten dominiert hat
Seine erste Begegnung mit Ägypten verdankte Mehmed Ali Napoleon Bonaparte. Der junge französische Revolutionsgeneral hatte 1798 mit einer Expeditionsarmee versucht, den Osmanen das Land der Pyramiden zu entreißen und die Engländer aus der Region zu verdrängen. Dies war nur in Maßen geglückt. Napoleon kehrte bald nach Frankreich zurück, neuem Ruhm entgegen. Zurück blieben derangierte französische Truppen unter dem Befehl des republikanischen Generals Jean-Baptiste Kléber. Diesem gelang es zwar, das Kriegsglück noch einmal zu zwingen, doch fiel er im Juni 1800 einem Attentat zum Opfer.
Wenig später wird der damals noch völlig unbekannte Mehmed Ali zum stellvertretenden Kommandeur einer kleinen, aus Albanern bestehenden Einheit in Kavala ernannt; zugleich bekommt sie den Marschbefehl nach Süden. Was immer sie zur Befreiung Ägyptens von der französischen Herrschaft beigetragen haben mag – und was die Engländer, die im März 1801 landeten und die Franzosen in der Schlacht von Alexandria besiegten–, Mehmed Ali bleibt am Nil und sucht dort sein Glück.
Nach der französischen Kapitulation setzt Istanbul den ursprünglich reformorientierten Hüsrev Pascha als neuen Statthalter in Kairo ein. Doch trotz brutaler Maßnahmen gelingt es ihm nicht, die Provinz unter Kontrolle zu bringen. Der junge Mehmed Ali zeigt sich dabei, um das Mindeste zu sagen, wenig kooperativ. Helmuth von Moltke, der spätere preußische Generalfeldmarschall, der eine Zeit lang als Militärberater im Osmanischen Reich diente, schreibt 1836 rückblickend: "Als Hüsrev Pascha nach Ägypten gesandt wurde, befand sich in seinem Gefolge ein Tüfenkçibaş oder Büchsenspanner, namens Mehmed Ali, der zu seinem großen Verdruß nachmals Vizekönig geworden ist. Hätte Hüsrev damals eine Ahnung davon gehabt, so würde er sich nicht sehr darüber geängstigt haben, ob es einen Arnauten [Albaner] mehr oder weniger in der Welt gebe."
Anders als Hüsrev Pascha durchschaut Mehmed Ali sehr rasch das komplexe ägyptische Machtspiel. 1805, nach weniger als fünf Jahren, sitzt er bereits als legitimer Verwalter der reichsten Großprovinz in der Zitadelle von Kairo. Pikant bleibt die Chronik dieser Karriere. Zunächst nämlich kommt es zu einer Revolte der tonangebenden mamlukischen Emire – mit den für Kairo obligaten Begleiterscheinungen: Schließung der Läden, Bewaffnung der Städter, Einstellung des Lehrbetriebs an der Al-Azhar-Schule. Daraufhin übernimmt Mehmed Ali gleichsam durch Akklamation der Kairoer Religionsgelehrten und der Kaufmannschaft die Macht, also schon Monate bevor er von Istanbul in aller Form bestätigt wird.
Mit der Einsetzung als Gouverneur ist sein Spiel aber noch nicht gänzlich gewonnen. Die Pforte unterstützt Mehmed Ali, der keine Verbündeten im Istanbuler Establishment hat, nur halbherzig und versucht, ihm andere Statthalterschaften schmackhaft zu machen. Er lehnt dankend ab und konsolidiert bis 1811 seine Position.
Brutal schaltet er die mamlukische Elite aus, die bis dahin Ägypten dominiert hat. Am 1. März 1811 inszeniert er ein regelrechtes Massaker. Unter dem Vorwand, eine Truppenschau abzuhalten, lädt er die Notabeln ein; einige Hundert festlich gekleidete Gäste versammeln sich in Kairos Zitadelle. "Die Emire", so berichtet ein Chronist, "betraten das Haus des Paschas, wünschten ihm guten Morgen und saßen eine Zeit mit ihm zusammen, um Kaffee zu trinken, während er freundlich mit ihnen scherzte." Als die Gäste aber hinausgingen, um sich die Parade anzusehen, wendeten die Soldaten plötzlich und begannen, auf die Emire zu schießen, "wobei sie keinen einzigen verschonten".
Die Nachricht von dem Massaker erreicht blitzartig die Basare Kairos, wo wieder die Läden geschlossen werden und Unruhen ausbrechen. Mehr als 400 Mamluken, die das Pech haben, in der Hauptstadt zu sein, fallen der Hatz zum Opfer.
Nach der endgültigen Ausschaltung der alten Führungselite kann Mehmed Ali an den Ausbau seiner Macht gehen. Jetzt wählt er den stilleren Weg. Das Erfolgsrezept besteht darin, "das richtige Gleichgewicht zu finden, dauerhafte Koalitionen zu bilden, feindliche Gruppen gegeneinander auszuspielen, die relative Stärke und die vitalen Interessen aller einzuschätzen und einen feinen Sinn für das Timing mitzubringen", schreibt der israelische Historiker Ehud Toledano in einem Beitrag zur Encyclopaedia of Islam und resümiert, in all diesen Punkten habe Mehmed Ali seine Rivalen übertroffen. Wichtige Posten besetzt er mit Familienangehörigen, mit Landsleuten aus Kavala, mit Albanern und Türken. Seine älteren Söhne Ibrahim und Tosun stehen bald an der Spitze der Armeen, die zunächst im Auftrag des Sultans (im Kampf gegen die aufständischen Griechen) und dann gegen diesen selbst (in Syrien und Anatolien) Krieg führen. Mehmed Alis Frau Emine ist erst 1809 mit den übrigen drei Kindern nach Kairo gekommen.
Zum Unterhalt der Armee, der modernisierten und ausgebauten Bürokratie und der wachsenden Zahl ausländischer Berater müssen die Ressourcen erweitert werden. Mehmed Ali ersetzt das herkömmliche Steuerpachtsystem durch eine zentralistische Abgabenpolitik. Zügig monopolisiert er den An- und Verkauf von Weizen, Reis und Zuckerrohr. Sein Rezept ist einfach: Der Staat kauft unterhalb des Marktpreises an und verkauft zu diesem. 1837 werden 95 Prozent des Binnenhandels staatlich kontrolliert. Auch die Infrastruktur liegt Mehmed Ali am Herzen: 1820 wird der Kanal zwischen dem Nil und Alexandria fertiggestellt. Erste Versuche einer Industrialisierung zeitigen allerdings keine durchschlagenden Erfolge

Mohamad Ali Pascha

Mohamad Ali Pascha, ist der Begründer des modernen Ägypten und er regierte von 1805 bis 1848
Er war der Begründer des modernen Ägypten und einer neuen Dynastie: Mohammed Ali Pascha al-Masud Ibn Aga, kurz: Mohammed Ali Pascha (im korrekten Hocharabisch ausgesprochen: Muhammad Ali Pascha, türkische Aussprache: Mehmet Ali Pascha). Vor ihm war Ägypten eine verarmte Provinz des Osmanischen Reiches. Nach ihm war Ägypten zwar noch nominell Teil des Osmanischen Reiches, aber praktisch ein wirtschaftlich und politisch mächtiger und einflussreicher Staat im Nahen Osten.
Geboren wurde er 1769 in Kavala in Makedonien, das damals zum Osmanischen Reich gehörte. Seine Eltern waren Albaner. Gestorben ist Mohammed Ali 1849 bei Alexandria. Von 1805 bis 1848 war er zuerst Gouverneur und dann Vizekönig von Ägypten. Er hinterließ eine Herrscherdynastie, die bis zur ägyptischen Revolution von 1952 die Vizekönige und Könige Ägyptens stellte.
Nach dem frühen Todes seines Vaters, eines Tabakhändlers, arbeite er zunächst in der Familie seines Onkels, verdingte sich dann als Steuereintreiber in seiner Heimatstadt. Als aus seiner Stadt Freiwilligentruppen für die türkischen Angriffe auf das von den Franzosen 1798 unter Napoleon Bonaparte besetzte Ägypten rekrutiert wurden, war er mit von der Partie. Er übernahm militärische Führungspositionen in seinem Albanerkorps, das für die Türken in Ägypten kämpfte. 1801 verließen die Franzosen Ägypten. Ein Machtvakuum war entstanden. Offen war die Frage, inwiefern Ägypten nun wieder dem Osmanischen Reich unterstellt werden sollte. Die Mamluken stellten immer noch einen großen Teil der militärischen und politischen Elite des Landes. Auch die Briten hatten großes Interesse an der Kontrolle Ägyptens. An der Spitze der albanischen Truppenkontingente nutze Mohammed Ali die politischen Verhältnisse aus, um geschickt eigene Interessen zu verfolgen. Nachdem der drohende Einfluss der Briten abgewendet war und im Lande die Ordnung zugunsten der osmanischen Oberherrschaft wieder hergestellt werden musste, ernannten die einflussreichen Personen des Landes Mohammed Ali zum Gouverneur (Wali) von Ägypten. Die Hohe Pforte in Konstantinopel, namentlich Sultan Selim III., akzeptierte die Ernennung, in der Hoffnung, Mohammed Ali werde dem Osmanischen Reiche gegenüber loyal sein.
Kaum in mächtiger Position, begann Mohammed Ali damit, politische Widersacher zu bekämpfen. Besonders die Mamluken-Beys waren ihm ein Dorn im Auge, denn sie forderten seinen Rücktritt. 1805 lockte er sie in eine Falle. Er ließ ihnen die falsche Nachricht zukommen, dass er mit einer festlichen Parade seiner Truppen Kairo verlassen wolle, um anlässlich der jährlichen Öffnung der Nildämme am Flussufer zu sein. Sie wollten diese „Gelegenheit“ nutzen, um Kairo einzunehmen, und zogen in voller Bewaffnung in die Stadt ein. Doch Mohammed Alis Soldaten hatten sie in einen Hinterhalt gelockt. Als die Mamluken-Beys durch eine enge Gasse zogen, wurden sie von allen Seiten beschossen. Ein Teil der Mamluken wurde bei diesem Gefecht erschossen, ein anderer Teil gefangen genommen und anschließend grausam hingerichtet. Ihre Köpfe wurden nach Konstantinopel geschickt, um dem Sultan zu zeigen, dass Mohammed Ali die Mamluken Ägyptens bezwungen hatte. 1811 wurden die übrigen Mamluken-Beys in eine weitere Falle gelockt. Diesmal rief Mohammed Ali zu einem ägyptischen Feldzug nach Arabien auf, um die Wahabiten zu bekämpfen, die Mekka bedrohten. Bei einem feierlichen Aufmarsch der Mamluken-Truppen wurde diese wieder in einer Gasse in den Hinterhalt geführt und allesamt niedergeschossen.
Die Herrschaft Mohammed Alis führte zu einer Modernisierung des Landes nach europäischem Vorbild. Dazu wurden Berater aus Europa ins Land geholt. Es gab Land- bzw. Agrarreformen, gesellschaftliche Reformen, Steuerreformen, Verwaltungsreformen und militärische Reformen. Insbesondere die Wirtschaft sollte nach westlichem Vorbild industrialisiert werden. Textilmanufakturen wurden gebaut, damit die einheimische Bauwollproduktion im eigenen Lande zu Textilprodukten verarbeitet werden konnte. Waffenmanufakturen wurden errichtet, um die ägyptischen Truppen mit eigenen Gewehren und Geschützen ausstatten zu können. Auch eine Flotte wurde angeschafft.
Der Kontakt mit französischen und britischen Truppen hatte den Wunsch entstehen lassen, die ägyptische Armee nach europäischem Vorbild zu modernisieren, um mit ihr Eroberungsfeldzüge zu unternehmen. Zwei strategische Ziel hatte er im Auge: Sudan und Arabien. Die innerarabischen Stämme hatten die heiligen Städte Mekka und Medina unter ihre Kontrolle gebracht, sehr zum Ärgernis des Osmanischen Reiches, das sich als Schirmherrn der heiligen Stätten des Islams begriff. Im Jahre 1812 konnte Mohammed Ali erfolgreich den Hedschas (ostarabische Bergland) für Ägypten und das Osmanischen Reich zurückerobern. Dann begann die Eroberung des Sudans. Die Nilländer südlich von Ägypten waren wegen ihrer Rohstoffe begehrt. Die Gier nach Gold auch war ein Grund: Der Sudan war schon zur Zeit der Pharaonen als Goldland bekannt. Außerdem blühte der Sklavenhandel. In den nicht-arabischsprachigen Regionen des südlichen Sudan wurden immer wieder Dörfer überfallen und ihre Bewohner skrupellos versklavt. Mohammed Ali hatte die Vorstellung, mit schwarzafrikanischen Sklaven seine Truppen aufzustocken. Diese Idee war nicht neu. Seit Jahrhunderten wurden schwarzafrikanische Sklaven von nordafrikanischen Herrschern zu loyalen Leibgarden ausgebildet, um die Herrscher vor ihren innenpolitischen Widersachern zu schützen, aber auch um in Kriegen zu kämpfen.
Das Osmanische Reich ließ ihn wie einen souveränern Herrscher gewähren. Im Gegenzug bewies er seine Loyalität, als er den Türken half, Aufstände in Griechenland niederzuwerfen. Er schickte umfangreiche Truppenverbände nach Griechenland. Die Expedition kam ihm teuer zu stehen, denn europäische Schiffe, die die Griechen unterstützten, versenkten die komplette ägyptische Flotte, sehr zum Verdruss Mohammed Alis, der nun der Meinung war, das Konstantinopel ihm Reparationen schulde. Gar nicht funktionierte die Kooperation zwischen Ägypten und dem Osmanischem Reich, als in den 1830er Jahren ein Aufstand in Syrien ausbrach. Mohammed Ali bot wieder seine militärische Hilfe an, wollte jedoch als Gegenleistung die Kontrolle über Syrien. Dies sollte auch eine Kompensierung für die ägyptischen Truppen- und Flottenverluste während des Griechenlandkonfliktes sein. Die Hohe Pforte in Konstantinopel lehnte ab. Soviel Macht wollte man Mohammed Ali nicht zugestehen. So kam es zum Konflikt zwischen Ägypten und dem Osmanischen Reich. Im Verlaufe dieses Konfliktes konnten Mohammed Alis Truppen nicht nur Syrien erobern, sondern sogar das Osmanische Reich selbst bedrohen. Es kam zu bewaffneten Auseinandersetzungen, aus denen die Ägypter siegreich hervorgingen. Die ägyptischen Truppen konnten sogar bis nach Südanatolien vordringen. Das Osmanische Reich entging nur deshalb dem Zusammenbruch, weil die europäischen Mächte einerseits diplomatisch andererseits mit aggressiven Flottenoperationen zugunsten des osmanischen Sultans intervenierten. Schließlich musste Mohammed Ali die Herrschaft über Syrien und Palästina in die Hände des Osmanischen Reiches zurückgeben. Die Gegenleistung war formaler Art: Mohammed Ali wurde offiziell als Vizekönig von Ägypten anerkannt. Damit war Ägypten zwar de jure weiterhin Teil des Osmanischen Reiches, de facto jedoch eine quasiunabhängige Erbmonarchie geworden. Doch die Freude darüber, an seine Kinder ein Reich vererben zu können, währte nicht lange. Sein Sohn Ibrahim, der sich als Feldherr beim Syrienfeldzug Lorbeeren erworben hatte, sollte die Regentschaft übernehmen. Da er schon unter Altersdemenz litt, dankte Mohammed Ali 1848 zugunsten seines Sohnes ab. Doch dieser starb noch im selben Jahr an Tuberkulose und Fieber. Die Regentschaft übernahm 1849 Mohammed Alis Enkel und Ibrahims Neffe: Abbas I. Hilmi (geb. 1813, gest. 1854). 1849 starb Mohammed Ali in einem seiner Paläste.
Unter Mohammed Ali wurden zahlreiche prunkvolle Bauten in Kairo errichtet. Ein Besichtigungs-Highlight für die Touristen ist seine berühmte Moschee (auch Alabastermoschee genannt.) auf der Zitadelle. Dort befindet sich auch sein Grabmonument.