Friday, May 8, 2015

Der erste Streik in der Geschichte

Etwa 500 Jahre lang wurden die Pharaonen des alten 'ägyptens im Tal der Könige in riesigen Gräbern beigesetztg, die von Arbeitern, die in ihren Diensten standen, aus dem Fels gehauen worden waren.  Nachfolgende Generationen bezeichneten diese Arbeiter häufig als Zwangsarbeiter, die brutal ausgebeutet wurden und ein erbärmliches Dasein fristeten.Doch offenbar hat - nach den Aufzeichnungen, die in den Gräbern gefunden wurden - eine Gruppe dieser Arbeiter, die wohl keine Zwangsarbeit leisteten, den ersten in der Geschichte bekannten Streik organisiert.  Mit Hilfe von heute alltäglichen Methoden  bekamen sie dann auch nahezu alles, was sie forderten.
Aber waren die Arbeiter deshalb unzufrieden, weil ihre Arbeitsbedingungen unerträglich waren?
Vor dieser Zeit wurden die Pharaonen in Pyramiden beigesetzt. Doch trotz der Findigkeit ihrer Erbauer waren die Grabstätten schon zu der Zeit häu8fig geplündert wurden.
Möglicherweise beschloss der Pharao Thutmosis I vor etwa 3500 Jahren aus diesem Grunde, für sich am Westufer des Nils eine unterirdische Grabstätte anlegen zu lassen, die später als Tal der Könige berühmt wurde.
es war von der Hauptstadt Theben zugänglich, doch vor Räubern geschützt. Von diesem Zeitpunkt an, während der ge3samten Epoche des Neuen Reiches ( vin 1551 bis 1070) wurden alle Pharaonen in diesem Tal bestattet.
Es war eine mühevolle Arbeit, gewundene Gänge, Geheimtürn und falsche Kammern in den Stein zu hauen. Sie wurde von erfahrenen Handwerkern geleistet, die gleichzeitig das Innere der Gräber ausschmückten. Sie wohnten in einem extra für diesen Zweckn gebauten Dorf n einem einsamen Ort in der Wüste. Diesesw Dorf Der el-Medine  gibt es heute noch. Die Besucher des 21 Jahrhundert können durch die Strassen gehen und die Überre4ste der gut 70 Lehmziegelhäusern bestaunen. Diese standen dicht nebeneinander an der Strasse, waren einstöckig und hatten vier hintereinanderliegende Räume.  Die Häuser besqaßen keine eigene Wasserversorgung, doch gab es in dem Dorf ein öffentliches Wasserbecken.Nähere Einzelheiten über die Lebensbedingungen der Arveiter kennen wir aus Tausenden von Ostraka - Tonscherben, die mit hierartischer Schrift, einer Kurzform der Hieroglyphen, und manchmal auch mit Zeichnungen bedeckt sind.Sie wurden von franzäsischen Archäologen gefunden, die dort uwischen 1922 und 1947 Ausgrabungen durch führten. Durch sie erhielt man genaue Angaben über die Namen und Aufgaben der Arbeiter und über die Fortschritte, die die Arbeit an den verschiedenen Gräbern machte. ( Auf eiben Ostrakon ist sogar vermerkt, dass ein Arbeiter nicht zur Arbeit erschienen war, weil er eine Auseinandersetzung mit seiner Frau hatte.Die Arbeiter waren in zwei in zwei Gruppen geteilt. Zu jeder gehörten ein Aufsehe, dessen Stellvertreter und ein Schreiber.
Die männer hatten einen achtstunden Tag, arbeiteten an acht aufeinanderfolgenden Tagen und schliefen während dieser Zeit in einfachen Hütten in der Nähe des Grabes, an dem sie gerade arbeiteten.  Der neunte und zehnte Tag war frei. Dann kehrten sie ins Dorf zurück zu  ihren Frauen und Kindern.  Zu den großen Festen der Hauptgötter hatten sie ebenfalls frei.
Die Löhne wurden in Naturalien entrichtet - es gab Weizen für Brot und Gerste für Bier - und wurde monatlich aus den königlichen Vorratskammern geliefert.  Zu jewder Arbeitskolonne gehörten einige Skalvinnen, die den Weizen zu Mehl vermahlten.Wäscher wuschen die Wäsche, und Töpfer ersetzten die Gefäße, die die Arbeiter offenbar in reichlichen Mengen zerbrachen.Darüber hinaus bekamen die Männer Fische, Gemüse, Brennholz und Körperöl, für das großer Bedarf bestand, da die Leute ständig in Staub und und Hitze arbeiteten.   Von Zeit zu Zeit belohnte der Pharao seine tüchtigen Arbeiter mit Luxusgütern, wie Fleisch, Salz und Bier.  Mancher Arbeitgeber der "Jetztzeit" sollte sich daran ein Beispiel nehmen.
Da die Dorfbewohner in der Wüste isoliert lebten und selbst keine Nahrung anbauen konnten, waren sie auf diepünktliche Lieferung der Nahrungsmittelangewiesen.Die Transport kamen gewohnlich am 28. jedes Monats, doch hin und wieder trafen die Lastesel nicht rechtzeitig ein.
Im 29.Regierungsjahr von Ramses III. (1155 v.Chr.) hatte mehrere Wochen lang keine Lieferung das Dorf erreicht, und schließlich legten die Männer ihre Arbeit nieder.Sie gingen zu dem Grabtempel von Ramses II, begangen dort einen Sitzstreik und weigerten sich , wiedere an ihre Arbeit zu gehen, solange der Pharao nicht von ihrer schlechten Lage unterrichtet worden war.
Der Tempelschreiber ließ sich die Lage schildern und ordnete an, den Arbeitern eine Monatsration Getreide aus den Vorräten zu geben, die normalerweise für die Staatsschreiber bestimmt waren.Die Männer streikten auch während der folgenden Monate immer wieder, bis sie sämtliche Rückstände ihrer monatlichen Zuwendungen erhalten hatte.
Soweit bekannt ist - aus den gefundenen Niederschriften geht auch nicht das Gegenteil hervor - wurde niemand deswegen bestraft, weil er es gewagt hatte, Forderungen an den Pharao zu stellen.  Dies könnte ein Hinweis darauf sein, daß die Pharaonen doch keine unmenschlichen, grausamen Despoten waren.Die Herrscher Ägyptens waren weniger tyrannisch - und die Arbeiter weniger unterwürfig -, als man lange geglaubt hatte.   Diese Arbeiter leisteten keine Zwangsarbeit, sie befanden sich sogar in einer besonderen Position. Sie wußten, dass ihre Arbeit für den Pharao notwendig war. Er konnte doch seine Reise ins Jenseits nicht antreten, wenn sein Grab, seine "ewige Wohnung", nicht rchtzeitig ausgeschmückt, eingerichtet und fertiggestellt war, um seine sterbliche Hülle zu empfangen.  Man kann daher dieses Geschehen als dern ersten Streik in der Geschichte bezeichnen.

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